Im Dezember 2005 treffen sich in
Hongkong die Agrar- und Handelsminister der Industrie- und Entwicklungsländer
zu weiteren WTO-Verhandlungen im Rahmen der Doha-Runde. In dieser
auch als "Entwicklungsrunde" bezeichneten Handelsrunde
geht es schwer- punktmäßig um den internati- onalen
Agrarhandel. Zucker ist dabei einer der Zankäpfel zwischen
Nord und Süd. Viele Entwicklungs- und Schwellenländer
fordern, dass die EU und die USA die Subven- tionierung von Agrarexporten
einstellen und dass sie ihre Märkte für Importe aus
den Entwicklungs- ländern öffnen sollen (Abbau von Zollschranken).
Um die Verhand- lungsrunde nicht wie in Cancún 2003 erneut
platzen zu lassen, muss die EU Entgegenkommen signalisieren. Deshalb
soll die Reform der ZMO noch vor dem Treffen verabschiedet werden.
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Nach tagelangen, intensiven und schwierigen
Verhandlungen einigt sich der Agrarministerrat der EU am 24.November
2005 auf einen überarbeiteten Vorschlag zur Reform der ZMO.
Gegenüber den Vorschlägen der EU-Kommission vom 22.
Juni 2005 haben sich geringfügige Änderungen ergeben.
So soll nun der Zuckerpreis um 36% statt wie vorgeschlagen um
39% und der Rübenpreis um 39,4% statt 42,6% gesenkt werden.
Außerdem ist der Ausgleich an die Rübenbauern von
den angebotenen 60% auf fast 65% angehoben worden.
Die beschlossenen Preissenkungen betreffen außerhalb der
EU vor allem die zuckerproduzierenden AKP-Staaten, die über
das AKP-Zuckerprotokoll vom EU-Interventionspreis abhängen.
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Der Kompromiss kann erzwungen werden, weil eine Gruppe von Ländern
wie Österreich, Deutschland, die Niederlande, Belgien und
Finnland an einem Strang zieht (14).
Deren Mehrheit reicht letztlich aus (qualifizierte Mehrheit),
denn die Entscheidung muss nicht einstimmig fallen (12 - 15).
Weiterführendes
Material
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