In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern
wird Zucker zu weit niedrigeren Kosten hergestellt als in der
EU. Beispiele solcher Länder sind Brasilien, Thailand und
Südafrika, aber auch Australien, das für ein Industrieland
vergleichsweise niedrige Kosten aufweist. Diese Länder fordern
ein Ende der Subventionierung europäischer Zuckerexporte.
Beispiel: Brasilien
(siehe auch
Brasilien)
In keinem anderen Land der Welt wird Zucker so kostengünstig
hergestellt wie in Brasilien. Die Produktionskosten betragen nur
rund ein Drittel der Produktions- kosten in der EU.
Das südamerikanische Land ist der mit Abstand größte
Produzent und Exporteur von Zucker für den Weltmarkt –
mit stark wachsender Tendenz. Durch die subventio- nierten Zuckerexporte
der EU
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gingen Brasilien in den vergang- enen Jahren bedeutende Export-
märkte verloren. Deswegen legte Brasilien im Jahr 2003 Beschwerde
bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen die indirekte Subventionierung
von EU C-Zucker- Exporten ein, die sich auf ca. 2,7 Millionen
Tonnen pro Jahr belaufen. Im April 2005 gab die Welthandelsorganisation
(WTO) dieser Klage Brasiliens, der sich
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auch Thailand und Australien anschlossen,
statt. Damit ist die EU verpflichtet, die indirekte Subven- tionierung
des C-Zucker Exports in Zukunft zu unterlassen. C-Zucker der EU
ist ohne Subventionierung nicht mehr auf dem Weltmarkt verkäuflich.
Die Produktionsmenge in der EU muss entsprechend reduziert werden.
(Video: Ângelo
Bressan, Minis- terium für Landwirtschaft, Vieh- wirtschaft
und Ernährung Brasiliens bei einer Anhörung zur EU-Zucker-
marktreform.)
Jahr |
Zuckerproduktion |
1985 |
7.611.896 t |
1990 |
7.300.200 t |
1995 |
12.506.480 t |
2000 |
15.732.000 t |
2005 |
26.642.636 t |
Quelle: FAOSTAT, 2006 |
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