Auf über fünf Millionen
Hektar (2005: 5.767.180 ha – (12)) wurden in Brasilien im
Jahr 2005 ca. 400 Millionen Tonnen Zucker- rohr angebaut, woraus
etwa 28 Mio. Tonnen Rohzucker erzeugt werden – und
ca. 18 Millionen Kubikmeter Bioethanol (13).
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Denn das ist eine Besonderheit Brasiliens:
Autos fahren mit Alkohol(-zusatz), der aus Zucker gewonnen wird.
In den 1970er Jahren wurde diese Technologie eingeführt,
um Brasilien unabhängiger vom Ölpreis zu machen. Seit
kurzem werden auch Autos verkauft, die sowohl mit Benzin als auch
mit Bioethanol betrieben werden können.
So kann Brasilien flexibel auf internationale Preisentwicklungen
reagieren: Ist der Ölpreis hoch, wird mehr Bio-Ethanol produziert,
andernfalls überwiegt die Zuckerproduktion.
Im Durchschnitt ist das Verhältnis etwa 50:50 (10).
Der brasilianische Zuckersektor ist durch starke regionale Unterschiede
gekennzeichnet. |
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Der Nordosten ist das traditionelle
Anbaugebiet – mit großen Plantagen in Familienbesitz
und hohen Produktionskosten – mit dem es derzeit bergab
geht.
Unternehmen wandern in den Südosten (Region São Paulo)
ab. Dort wird auf riesigen ebenen Flächen mit modernen Maschinen
und z.T. ausländischen Investitionen sehr effizient produziert.
Monokultur und die für Zuckerproduktion typischen prekären
Arbeits- und Anbaubedingungen herrschen zumeist auch dort vor.
Der staatlich geförderte Um- und Ausbau des Zuckersektors
kostet viele Arbeitsplätze und Anbau- flächen von Kleinbauern
(14).
Zunehmend investierend auch europäische Zuckerhersteller
in Brasilien. |