Knapp 50.000 Rübenbauern gibt
es in Deutschland. Diese sind zumeist kleinbäuerliche Familienbetriebe
und bebauen insgesamt rund eine halbe Million Hektar Land mit
Zuckerrüben. Dank der Zucker- marktordnung (ZMO) ist der
Anbau von Rüben lukrativer als fast alle der anderen Feldfrüchte.
Für die Rübenlandwirte sind die Erlöse aus dem
Anbau der Zuckerrüben ein wichtiges, oft sogar das wichtigste
wirtschaftliche Standbein ihrer Betriebe. Oft haben Rübenbauern
ein höheres Einkommen als Landwirte, die keine Rüben
anbauen. |
|
Bei der Reform des Zuckermarktes
ist für die Landwirte die langfristige Planungssicherheit
besonders wichtig, denn der Rübenanbau erfordert wegen der
hohen Mechanisierung hohe Investitionen. Deshalb fordern die Landwirte
eine langfristige Regelung des Zuckermarktes. Nur so können
sie die hohen Investitionen für den Anbau von Zuckerrüben
planen.
Wenn die Zuckermarktreform zu Kürzungen der Produktionsquoten
führt, müssen weitere Zucker- fabriken geschlossen werden.
Davon könnten viele Landwirte bedroht sein. |
|
Denn durch die Schließung von
Fabriken steigt für viele die Entfernung, über die die
Rüben zur Verarbeitung zu den verbleibenden Fabriken transportiert
werden müssen. Dabei gibt es Grenzen, denn mit der Entfernung
steigen nicht nur die Transportkosten; auch müssen die Zuckerrüben
müssen so schnell wie möglich nach der Ernte verarbeitet
werden, sonst sinkt der Zuckergehalt in der Rübe. Es wächst
der Druck zur Konzentrierung des Rübenanbaus bei denjenigen
Landwirten, deren Betriebe nahe bei den verbleibenden Zuckerfabriken
liegen. |