Der über die EBA-Quoten nach
Europa importierte Rohzucker wird überwiegend von der britischen
Firma Tate & Lyle zu Weißzucker weiterverarbeitet.
Bisher führten die Zuckerimporte unter der EBA-Initiative
nicht zu einer weiteren Steigerung der Zuckerüberschüsse
der EU, weil die EBA-Einfuhren mit dem Präferenz- zucker
(SPS) verrechnet werden. Im Rahmen von EBA darf nur Roh- zucker
in die EU eingeführt werden.
Aus Sicht der EU ist EBA daher bisher eher ein Instrument der
Entwicklungspolitik und eine Geste des guten Willens (7). Diese
tut nicht weh, denn noch ist die EBA- Menge mit weniger als 1%
der EU-Produktion sehr gering (6).
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Wenn jedoch, wie in der EBA-Initiative
vorgesehen, ab 2006 die Zuckerzölle der EU schrittweise gesenkt
werden, könnten die EBA Zuckerimporte erheblich steigen,
zumal ab 2009 auch die Quoten wegfallen. Schätzungen rechnen
mit jährlich 0,9 Millionen bis 2,7 Millionen Tonnen Zucker
aus EBA-Ländern (7). Um diese Mengen müsste die Zuckerproduktion
in der EU ggf. reduziert werden, denn laut Schiedsspruch der Welthandels-organisation
(WTO) ist die EU verpflichtet, ihre subventionierten Zuckerexporte
zu begrenzen (siehe Brasiliens
Beschwerde).
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EBA - Zucker im Vergleich
zum
EU-Zuckerverbrauch (2003)
Im Jahr 2003 betrugt die Lieferquote für alle LDCs insgesamt
98.110 Tonnen. Das entsprach etwa 0,6% des Zuckerverbrauchs der
EU-15 im Jahr 2003.
Quelle: Nöhle (2004) und FAOSTAT (2006) |