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Was bewirkt die EBA- Initiative?

Wegen der Mengenbeschränkung (bis 2009) werden die Auswirkungen von EBA auf den Zuckersektor der LDC bisher als positiv, aber gering eingeschätzt (7). Vor allem die kostengünstigen Zuckerproduzenten unter den LDCs könnten größere Mengen liefern, dürfen dies aber vorerst nicht. Anderen fehlt die Produktions- kapazität oder die europäischen Qualitätsstandards für Zucker werden nicht erfüllt. Und einige LDC-Zuckerproduzenten exportieren derzeit bereits über das AKP-Zuckerprotokoll. Außerdem ist es vergleichsweise schwierig, mit Hilfe vielfältiger Formulare ein- deutig nachzuweisen, dass der Zucker wirklich aus einem LDC stammt (10). Diese Herkunftsregeln sollen illegalen Dreieckshandel von Zucker aus Nicht-LDCs verhindern. Gleichzeitig wird so ein potentielles Hemmnis für den Import aus LDCs erzeugt.

 

Ob die LDCs ihren Zuckersektor ausbauen werden, hängt von den Standortbedingungen (Flächenangebot, Arbeitskräfte, Infrastruktur) und von möglichen Investoren ab. Gute Chancen haben z.B. der Sudan, der über große Gebiete verfügt, die für den Anbau von Zuckerrohr geeignet wären, oder Malawi, Sambia und Mosambik, wo z.B. südafrikanische Zuckerunternehmen wie der Illovo-Konzern bereits in die Zuckerwirtschaft investieren.
Für die Modernisierung ihres Zuckersektors benötigen die LDCs neben Investitionsmitteln vor allem Planungssicherheit. Deshalb wünschen sich die zuckerproduzierenden LDCs eine Verlängerung der Übergangsregelung für EBA – bei gleichbleibend hohen Preisen – bis 2019.
Bis dahin könnten sie die hohen Gewinne aus dem Zuckerverkauf in

 

Europa nutzen, um ihre Zuckerproduktion zu steigern und effizienter zu gestalten. Wenn dann schließlich die Zollschranken abgebaut würden, wären sie für den zu erwartenden Preiskampf gerüstet (4 + 7 + 10).

Die Preisvor- und -nachteile der Importe im Verhältnis zu den EU-Preisen werden von mehreren Faktoren beeinflusst: Produktions- und Transportkosten, Einfuhrzoll, Kursverhältnis $ zu € und EU-Preis. Ab 2007 (Zollsenkung 50%) könnten Sudan, Malawi, Sambia, Tansania, Simbabwe und Äthiopien gewinnbringend Zucker in die EU exportieren. Für Mosambik ist dies wegen hoher Transportkosten erst ab 2008 (Zollsenkung 80%) der Fall. Es gibt kaum verlässliche Daten zu den Produktionskosten, sie beruhen meist auf Schätzungen.
Quelle: Sommer (2003)
Quellen & Materialien