 |
|
So könnte die Reform
der europäischen Zuckermarktordnung ein nicht nachhaltiges
Konzept der Agrarwirtschaft begünstigen, dass zwar ökonomische
Vorteile für eine kleine Gruppe von Eigentümern (Zuckerrohrplantagen,
Zuckerfabriken) bringt, aber kaum Lösungen für die mit
ihm verbundenen sozialen und ökologischen Probleme bietet
(7).
Auch auf die Umwelt in Brasilien könnte sich die ZMO-Reform
nachteilig auswirken.
Die brasilianische Zuckerindustrie wird ihre Anbauflächen
ausweiten müssen, um mehr Zucker zu produzieren. Weil alle
verfügbaren Ackerflächen bereits bebaut sind, könnten
Flächen gerodet werden, die heute noch unter natürlicher
Vegetation wie Wälder stehen. Das könnte insbesondere
ökologisch sensible Regionen wie die Baumsavanne des "Cerrado"
betreffen (7 + 8 + 9).
|
Die brasilianische Zuckerwirtschaft
wird von der Reform der europäischen Zuckermarktordnung profitieren.
Das Land ist derzeit der Zuckerproduzent mit den weltweit niedrigsten
Produktionskosten und es wird erwartet, dass Brasilien mit seinem
Zucker in die Märkte vordringen wird, die bisher aus Europa
Zucker bezogen haben. Dies bedeutet zusätzliche
|
|
Exportpotentiale für brasilianischen
Zucker. Innerhalb von Brasilien werden nicht alle sozialen Schichten
und Akteure des Zuckersektors gleichermaßen profitieren.
Wenn zusätzliche Flächen für Zuckerrohrplantagen
genutzt werden, kann dies zur Verdrängung von Kleinbauern
führen. Dies könnte bei einer Ausweisung neuer Plantagen
erfolgen. |