Einige Nichtregierungs- organisationen
sagen, die Interessen vieler Entwicklungsländer seien bei
der ZMO-Reform weitgehend ignoriert worden. So kritisiert zum
Beispiel OXFAM, dass man die Entwicklungsländer mit Erklärungen
und Almosen abspeise, während der europäische Zuckersektor
großzügig entschädigt werde. Damit werde eine
Chance vertan, die Welthandelsstrukturen zum Wohle der Entwicklungsländer
gerechter zu gestalten (12).
Andere dagegen – wie Germanwatch – bewerten die Reform
differenziert. Einerseits ist es aus ihrer Sicht positiv, dass
sich die Zuckerexporte der EU verringern werden und so der Druck
auf den Weltmarktpreis abnimmt. Von Preissteigerungen können
vor allem Entwicklungsländer profitieren, die sehr kostengünstig
produzieren.
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Ob die Zuckerüberschüsse
der EU dauerhaft abgebaut werden können, sei dagegen nicht
sicher (13).
Auch LDCs werden von der ZMO-Reform profitieren können,
jedoch werden vermutlich nicht alle die Chancen der EBA-Initative
nutzen können, weil ihnen durch niedrigere EU-Preise Kapital
zum Ausbau ihrer Zuckerindustrien bzw. zur Ausschöpfung ihres
Potentials fehlen könnte.
Den AKP-Staaten müsste mehr Übergangszeit eingeräumt
werden. |
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Pressemitteilungen der NROs
OXFAM:
EU sugar deal ‘scandalous betrayal’ of poor
countries. (Zuckerabkommen der EU ist skandalöser
Verrat an armen Ländern)
zur Meldung
Germanwatch:
Keine Zeit und zu wenig Geld für Strukturwandel in
den AKP-Staaten zur
Meldung
LDC Sugar group (25.11.2005): EU agriculture
ministers sweeten the pill of sugar reform with a raft of
extra measures for beet processors, beet growers and EU
refiners, but the LDCs are left out in the cold. (EU-Agrarminister
versüßen die bittere Pille der Zuckerreform mit
Extra- Maßnahmen für Rübenanbauer und EU-Zucker-
industrie, aber LDCs werden im Regen stehen gelassen.)
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