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Auswirkungen des Zuckerprotokolls
auf die EU

Der AKP-Zucker kommt über- wiegend als Rohzucker nach Europa. Der größte Teil wird in Tate & Lyles Raffinerie bei London zu Weißzucker raffiniert.

Da auf dem EU-Markt bereits eine hohe strukturelle Zuckerüber- produktion existiert, tragen die Zuckerimporte unter dem AKP-Zuckerprotokoll zur Erhöhung bestehender Überschüsse bei und müssen exportiert werden. Der AKP-Zucker wird deshalb auf den Weltmarkt zurück exportiert, wobei dafür so genannte Ausfuhr-erstattungen gezahlt werden. Dem Exporteur wird aus dem EU-Haushalt die Differenz zwischen Weltmarktpreis und EU-Preis erstattet.
Die EU kostet das bis 2005 jedes Jahr etwa 800 Millionen Euro an Steuermitteln. Außerhalb der EU drückt das „Zuckerdumping“ den Weltmarktpreis (2).


 

Wer daran verdient, ist klar: die Firmen, die importierten Roh- Rohrzucker in der EU raffinieren, insbesondere der britische Konzern Tate & Lyle. Außerdem profitieren die Handelsfirmen, die für den Export der Überschüsse sorgen.

Rohzuckerlieferung in Tonnen

Rohzuckerlieferungen
in Tonnen pro Jahr
Quelle: Nöhle (2004),
Zahlen von 2004

 

Die AKP-Staaten können durch das Zuckerprotokoll etwa 430 Millionen Euro pro Jahr einnehmen (6).

Seit die EU selbst ausreichend Zucker produziert, wird der AKP-Zucker nicht mehr zur EU-Versorgung benötigt. Stattdessen werden im Zusammenhang mit dem AKP-Zuckerprotokoll verstärkt entwicklungspolitische Argumente bemüht: Durch den Kauf von AKP-Zucker würde die dortige Wirtschaft gestärkt. Als „entwick- lungspolitisches“ Instrument ist das Zuckerprotokoll jedoch kompliziert und vor allem ineffizient. Deshalb gibt es Vorschläge, das Geld besser direkt in die Diversifizierung der Exportstruktur der AKP-Staaten zu stecken. Auf diese Weise ließen sich auch die Folgen der ZMO- Reform für die teuren Produzenten unter den AKP-Staaten abmildern (4). (Siehe Die Position des BMZ)

Quellen & Materialien