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Auswirkungen des Zuckerprotokolls
auf die AKP-Staaten

Was hat das Zuckerprotokoll für die AKP-Staaten gebracht?
Die Antwort ist nicht eindeutig zu geben. Für einige Staaten hat der Zugang zum EU-Markt mit seinen hohen Zuckerpreisen erhebliche Einnahmen erbracht und teilweise den Wohlstand erhöht. Meist wurde durch die Zuckerexporte nach Europa jedoch keine langfristige, eigenständige Wirtschaftsentwicklung angestoßen.
Vielmehr konservierte sich eine gefährliche Abhängigkeit vom Exportprodukt Zucker.

Vor allem Staaten mit einer hohen Exportquote in die EU haben ihre Wirtschaft teilweise einseitig auf Zucker ausgerichtet.

So exportiert Mauritius fast seinen gesamten Zucker (2003: 91,3% (5) – siehe Tab.); fast ein Viertel der Exporterlöse des Landes hängen am Zuckerexport.

 

Der Inselstaat Fidschi hat drei Viertel seines Ackerlandes mit Zuckerrohr bepflanzt und etwa ein Viertel der Erwerbstätigen arbeiten im Zuckersektor (4).

Die im Rahmen des AKP-Zuckerprotokolls garantierten Quoten und hohen Abnahmepreise führten dazu, dass für die AKP-Staaten wenig Anreiz bestand, ihre Zuckerwirtschaft zu rationalisieren und Zucker kostengünstig zu produzieren. So liegen die Produktionskosten vor allem in den Karibikstaaten wie Jamaika fast doppelt so hoch wie in den kostengünstigsten afrikanischen Staaten.

 

Auf dem Weltmarkt wäre Zucker vieler AKP-Staaten also kaum konkurrenzfähig (4).

Deshalb ist eine Reform der ZMO eine Bedrohung für diese Staaten: Werden die Preise oder die Quoten gekürzt, bedeutete dies Verluste und unter Umständen den Niedergang der Zuckerindustrie. Diese AKP-Staaten treten daher vehement für die Berücksichtigung ihrer Interessen ein und fordern im Rahmen der Reform der EU-Zuckermarktordnung verlängerte Übergangszeiten und Ausgleichszahlungen (1 - 5).

 
Quellen & Materialien