Im 17. Jahrhundert erwarb Dänemark
Kolonien in der Karibik: 1671 gründete die Dänisch-Westindische
Handelskompanie ihre erste Handelsniederlassung auf St. Thomas,
1718 auf St. John. 1733 kaufte sie die Karibikinsel St. Croix
von Frankreich. 1754 wurde St. Croix zusammen mit den beiden Inseln
St. Thomas und St. John Kolonie des dänischen Königs.
Die drei "Jungferninseln" waren zwar nur 400 km²
groß, konnten aber intensiv für den Anbau von Kolonialprodukten
genutzt werden. Schon bald dominierte der Zuckerrohranbau die
Wirtschaft der drei Inseln. Insbesondere auf St. Croix entstanden
ausgedehnte Zuckerrohrplantagen.
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1763 stieg Heinrich Carl Schimmelmann
in den lukrativen Zuckerrohr-Anbau ein und kaufte vier Plantagen
auf den Jungferninseln. Außerdem erwarb er die größte
dänische Zuckerfabrik in Kopenhagen.
Auf seinen Plantagen auf den Jungferninseln ließ Schimmelmann
vor allem Zucker und Rum produzieren. Letzterer machte etwa ein
Viertel der Erträge aus und deckte alle laufenden Kosten.
Der Erlös aus dem Zuckerverkauf war meist Reingewinn.
Die Plantagen waren rentabel durch die Ausbeutung von Sklaven.
Nach ca. zwei Jahren hatte ein Sklave in der Regel seinen Kaufpreis
erwirtschaftet. Auf Grund unmenschlicher Lebens- und Arbeitsbedingungen
fiel die Arbeitsleistung vieler Sklaven innerhalb kurzer Zeit.
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Viele starben an Unterernährung,
Krankheiten und schlechter Behandlung. Deshalb waren die Plantagen
auf den regelmäßigen Nachschub an Sklaven aus Afrika
angewiesen.

1803 lebten auf St. Croix 30.000 Menschen. 26.500 davon waren
Sklaven. Mit rund 1.000 Sklaven, die zu seinen Plantagen gehörten,
war Schimmelmann einer der großen Sklavenhalter jener Zeit
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