Heinrich Carl Schimmelmann (1724
bis 1782) stieg im 18.Jahrhundert zu einem der bedeutendsten Unternehmer
des dänischen Königreiches auf, welches zur damaligen
Zeit auch Teile des heutigen Norddeutschlands umfasste.
An jedem Glied des Transatlantischen Dreieckshandels war Heinrich
Carl Schimmelmann direkt oder indirekt beteiligt. Sein Wirtschaftsimperium
bestand aus mehreren Teilen, die sich gut ergänzten.
Auf großen landwirtschaftlichen Gütern und in Manufakturen
in Schleswig-Holstein und Dänemark produzierte er Lebensmittel
und Stoffe (Kattun). Auch die einzige Gewehrfabrik Dänemarks
befand sich in seinem Besitz. Die dort produzierten Waffen sowie
Stoffe schaffte er nach Afrika.
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Am Handel mit Sklaven war Schimmelmann
beteiligt als Großaktionär derjenigen Handelskompanien,
die die Sklaven in die Karibik verschleppten.
Auf den Jungferninseln in der Karibik, dänischen Zuckerkolonien,
war Schimmelmann der größte Besitzer von Zuckerrohrplantagen
(3). Den dort produzierten Rohzucker verschiffte er auf eigenen
Schiffen nach Dänemark. Dort ließ er den Rohzucker
in der größten Zuckerraffinerie des Landes zu Weißzucker
raffinieren. Als wichtigster Zuckerfabrikant hatte er praktisch
eine Monopolstellung im dänischen Königreich.
Gleichzeitig sicherte er sein wirtschaftliches Imperium durch
politischen Einfluss ab. |
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Er war Schatzmeister und Berater
des Königshauses, also Politiker und wichtiger Funktionsträger
in Regierung und Verwaltung.
Sein wirtschaftliches und politisches Gewicht wurde nach außen
hin dokumentiert durch den Kauf mehrerer Schlösser, sowie
durch den Erwerb des Adelstitels „Baron von Schimmelmann“.
Schimmelmanns Nachkommen – vor allem sein ältester
Sohn Ernst von Schimmelmann (1747 bis 1831) – verwalteten
das verzweigte Unternehmen, konnten den Reichtum in wirtschaftlichen
Krisenzeiten jedoch nicht erhalten.
In Schleswig-Holstein sind Spuren der Familie Schimmelmann noch
heute zu besichtigen: Das Gut Knoop bei Kiel, das Gutshaus Emkendorf
sowie das Schloss Ahrensburg (2).
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