Dass Runkelrüben Zucker enthalten,
entdeckt der Berliner Chemiker Andreas Sigismund Marggraf 1747.
In seinen wissenschaftlichen Untersuchungen findet er heraus,
dass der Zucker aus den Rüben dem Rohrzucker exakt gleicht.
Wirtschaftlich genutzt wird Marggrafs Entdeckung erst von seinem
Nachfolger Franz Carl Achard.
Dieser überreicht 1799 dem preußischen König
die ersten Proben seines aus Runkelrüben gewonnenen Zuckers
und überzeugt ihn, dass Preußen Millionen Taler sparen
könne, wenn man Zucker aus einheimischen Rüben herstelle
statt ihn als teures Importgut zu kaufen. 1801 kann Achard mit
königlicher Unterstützung die erste Rübenzuckerfabrik
der Welt errichten.
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Franz Carl Achard |
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Deren Erträge sind anfangs gering
und nur durch hohe Zuckerpreise und Einfuhrzölle rentabel.
Auch in Frankreich, Österreich und Russ- land werden zu dieser
Zeit Rüben- zuckerfabriken gegründet (1).
Durch die von Napoleon verhängte "Kontinentalsperre"
ist Kontinentaleuropa ab 1806 vom Import von Zucker aus britischen
Kolonien abgeschnitten. Der Zuckerbedarf ist indes groß.
Daher boomt die kontinentaleuropäische Rübenzuckerindustrie
in der Zeit der Kontinentalsperre (2).
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