Bis hinein ins Mittelalter gibt es
in Europa und weiten Teilen der Welt keinen Zucker. Konzentrierte
Süße gibt es nur in Form von Honig. Dieser wird zunächst
von wilden Bienen gewonnen, indem man deren Bienenstöcke
ausräuchert. Später beginnt man Bienenvölker professionell
zu züchten (1).
Bei der Verwendung von Honig steht das Geschmackserlebnis nicht
immer im Vordergrund. Mindestens ebenso wichtig wie der süße
Geschmack ist die konservierende Wirkung von Honig. Honig macht
Lebensmittel haltbar, weil er das Wachstum von Schimmelpilzen
und Fäulnisbakterien hemmt. Außerdem wird Honig als
Arzneimittel und für die Kosmetik verwendet.
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Auch entdeckt der Mensch, dass in
Wasser gelöster Honig nach wenigen Tagen fermentiert und
ein berauschendes Getränk ergibt. Met bzw. Honigwein ist
das erste alkoholische Getränk der Europäer (2).
In Gegenden wo Blüten oder Bienen fehlen, werden alternativ
zum Honig Dattelsirup oder Feigensirup zum Süßen verwendet
(2).
Erst ab dem frühen 15. Jahrhundert wird Honig dann in West-,
Süd- und Mitteleuropa durch Zucker verdrängt. In Russland
dauert es sogar bis ins 19. Jahrhundert, ehe Zucker sich durchsetzt.
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