
Siedlung
auf Negros
Die krisenhafte Entwicklung begann
Mitte der 1970er Jahre. Nach der Errichtung der Diktatur durch
Ferdinand Marcos wurde der Zuckerhandel verstaatlicht.
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Export- und Inlandsgeschäfte
sowie die Preispolitik wurden unter der Leitung enger Vertrauter
des Diktators betrieben, die sich persönlich bereicherten
(3+1).
1974 wurde das Abkommen über den privilegierten Zugang zum
US-amerikanischen Markt entgegen den Erwartungen der Philippinen
nicht verlängert; die USA wollten ihre eigenen Produzenten
schützen. Zumal der Zuckerver- brauch der Getränkeindustrie
in den USA stark zurückging, seit der kostengünstige
Zuckerersatzstoff Isoglukose (Maissirup) auf dem Markt war (3).
So sah sich der philippinische Zucker plötzlich dem Druck
des Weltmarkts ausgesetzt und konnte dort nicht konkurrieren –
er war zu teuer. Dazu kam, dass der Zucker- preis auf dem Weltmarkt
fiel, weil die Europäische Gemeinschaft (EG) ab 1975 hoch
subventionierten Zucker billig auf den Markt brachte.
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Anfang der 1980er sank auf den Philippinen
die Produktion des Zuckers. Felder wurden nicht abgeerntet, etwa
250.000 Plantagenarbeiter auf Negros verloren ihre Arbeit und
damit ihr Einkommen. Es herrschten Hunger und Unterernährung
(1).
Nach dem Sturz von Marcos 1986 wurde mit einer Landreform versucht,
die Probleme der Armut zu lösen. Modernisierungsversuche
der Zuckerindustrie scheiterten zumeist.
Dennoch wird auf Negros noch immer Zuckerrohr angebaut, weil
es nicht unprofitabel ist. Die philippinische Regierung kann es
sich nicht leisten, die Zuckerindustrie verschwinden zu lassen,
weil (noch) zu viele Menschen davon abhängen.
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