Mit der Annexion der Philippinen
durch die USA Ende des 19.Jahrhunderts nahm die Zuckerindustrie
auf Negros einen weiteren Aufschwung. Die Infrastruktur wurde
ausgebaut, vor allem Straßen als Transportwege für
Zuckerrohr. An der Westküste entstand ein Hafen. Traktoren
hielten Einzug und ersetzten zum Teil die Carabaos, die Wasserbüffel.
Die USA handelten dabei in ihrem eigenen Interesse, denn sie schufen
auf den Philippinen einen Markt für amerikanische Waren (6).
Ab etwa 1910 begann eine nächste Phase des Zuckerrohr-Anbaus.
Insbesondere durch die Nutzung neuer Zentrifugalmühlen (so
genannte "Centrals") wurden Produktionsmengen und Qualität
des Zuckers erhöht (5).
Um die Produktionskapazität der Mühlen auszuschöpfen,
wurde die Anbaufläche von Zuckerrohr weiter
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vergrößert. Außerdem
entwickelte sich das heute noch bestehende System von "Quedans"
– Anteilsscheinen (siehe Vermarktung).
Die Besitzer der Mühlen sicherten sich die Bereitstellung
von ausreichenden Mengen Zuckerrohr, in dem sie mit den Pflanzern
langfristige Verträge über die Lieferung von Zuckerrohr
schlossen und ca. 30 bis 50% des Zuckers als ihren Anteil behielten
(3).
Die US-Kolonialverwaltung führte auch eine Quotenregelung
ein, die den philippinischen Zuckerproduzenten die Abnahme einer
festen Menge Zuckers und zollfreie Einfuhr in die USA garantierte.
Ab 1909 belief sie sich auf 300.000 Tonnen. Diese Regelung verstärkte
die Abhängig- keit des philippinischen Zucker- sektors von
den USA und hatte weitreichende und zum Teil noch immer spürbare
Folgen (3 + 5).
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Zuckerexporte in die USA (Präferenz-Exporte)
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Quoten- Zuteilung [t] |
Exporte [t] |
1996 |
237.422 |
237.110 |
1997 |
273.881 |
254.431 |
1998 |
205.837 |
202.090 |
1999 |
146.243 |
145.448 |
2000 |
142.169 |
94.083 |
2001 |
142.169 |
92.470 |
2002 |
142.160 |
73.077 |
2003 |
142.160 |
141.920 |
2004 |
142.160 |
93.457 |
Quelle:
Foreign Agricultural Service, USDA.Last updated: 8/11/04.
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