Es gibt in der EU-25 etwa 216 Betriebe
(2004), die Zuckerrüben verarbeiten. Diese Betriebe gehören
nur wenigen großen Unternehmen. Die Zucker- produktion in
Europa ist in der Hand von schätzungsweise 30 Firmen (2).
Zu den Großen der Branche gehört die Südzucker
AG mit Sitz in Mannheim, die jährlich über 300 Millionen
Euro allein mit Zucker verdient. Zum Konzern gehören weitere
Zuckerunternehmen in ganz Europa, zum Beispiel die belgische Raffinerie
Tirlemontoise, Saint Louis Sucre aus Frankreich sowie das
österreichische Unternehmen Agrana mit Zuckerfabriken
in Ost- und Mitteleuropa (4).
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Das französische Unternehmen
Tereos ist durch Zusammenschlüsse in Frankreich
und Aktivitäten in der Tschechischen Republik in die Gruppe
großer Zuckerkonzerne vorgestoßen.
Dazu zählen auch die Nordzucker AG aus Braunschweig
sowie das dänische Unternehmen Danisco, das in fast
allen Ländern Skandinaviens das Zuckermonopol besitzt.
In den letzten Jahrzehnten gab es bereits einen starken Trend
zur Konzentration in der Zuckerindustrie. So sank die Zahl der
Zuckermühlen in der EU-15 von 374 im Jahr 1969 auf 126 im
Jahr 2003 (2). Damit einher ging ein kräftiger Arbeitsplatzabbau.
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Neben den Zuckerrüben-Verarbeitern
gibt es in vier EU-Staaten auch Zuckerraffinerien, die Rohrzucker
verarbeiten. Das sind zum einen Staaten mit einer kolonialen Vergangenheit
(Großbritannien, Portugal, Frankreich), zum anderen Finnland,
das seinen Zuckerbedarf vor dem EU-Beitritt mit Rohrzucker aus
Brasilien und Kuba deckte und diese Vertragsverpflichtungen mit
in die EU einbrachte (2).
Die Raffinerien in Großbritanien, Frankreich und Portugal
werden vor allem mit Zucker aus dem AKP-Zuckerprotokoll (siehe
AKP-Zuckerprotokoll)
versorgt. Das größte Unternehmen ist der in Großbritannien
ansässige Konzern Tate & Lyle.
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