Die Fair-Handelsorganisationen handeln
direkt mit einer Produzentenorganisation. In einem langfristigen
Vertrag ist die Liefermenge festgelegt, die die Produzenten an
die Fair-Handelsorganisation liefern. Diese zahlt einen Preis,
der über dem Weltmarktpreis liegt und einen Mindestwert nicht
unterschreitet, sowie einen Entwicklungsaufschlag in Höhe
von ca. 5 bis 10%. Dass dieser in den Ausbau der Infrastruktur,
in soziale Programme oder in Bildung investiert wird, unterliegt
der regelmäßigen Kontrolle durch die Fair-Handelsorganisationen,
bzw. einer internationalen Zertifizierungs- organisation wie der
Fair Trade Labelling Organisation (FLO).
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Die Beziehungen zwischen Fair-Handelsorganisationen
und Produzenten sind partnerschaftlich. Oft sind diese Handelsbeziehungen
aus Entwicklungshilfeprojekten von Nichtregierungsorganisationen
(NROs), die Absatzmärkte für die dabei produzierten
Produkte suchten, entstanden, und basieren auf persönlichen
Kontakten.
Außerdem unterstützen und beraten die Fair-Handels-
organisationen ihre Handelspartner bei der Entwicklung und Vermarktung
neuer Produkte.
Das Sortiment der Fair-Handels- organisationen umfasst vor allem
Lebensmittel – sie machen bei der gepa (Gesellschaft
für partnerschaftlichen Handel mit der Dritten Welt)
etwa 88% des Umsatzes aus – und zum geringeren Teil Kunsthandwerk.
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Die Fair-Handelsorganisationen vertreiben ihre Produkte dann
an Weltläden oder an Supermärkte. Die Weltläden
sind jeweils der größte Vertriebsbereich der Fair-Handelsorganisationen.
So erzielt die gepa über 50% ihres Umsatzes bei Weltläden.
Zu den umsatzstärksten und wichtigsten Fair-Handels- organisationen
in Deutschland gehören gepa, El Puente und
Dritte Welt Partner (DWP), wobei die gepa
mit Abstand am größten ist
(Umsatz 2005/2006: ~ 45 Mio. €, Quelle: gepa).
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