Die nicht weniger als neun Umsturzversuche
in seiner Amtszeit ließ Duvalier mit eiserner Härte
niederschlagen; seine Vergeltungsschläge kosteten häufig
viele Unbeteiligte das Leben. Innerhalb des Landes veranlasste
Duvalier zahlreiche politische Morde vor allem durch die Tonton
Macoutes und ließ seine Rivalen verschwinden. Man schätzt,
dass 30.000 Menschen dem brutalen Regime zum Opfer fielen. Dieses
vererbte der Diktator 1971 an seinen Sohn, Jean-Claude "Baby
Doc" Duvalier (1).
Auf Kosten des bitterarmen Volkes setzte "Baby Doc"
Duvalier den verschwenderischen Lebensstil seines Vaters fort.
Anfang der 1980er Jahre verlor er zunehmend an Rückhalt und
wurde 1986 gestürzt.
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Jean-Bertrand Aristide mit Bill Clinton
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Es folgte eine Reihe von Machthabern,
die meist durch Staatstreiche an die Macht gelangten. Ende 1990
wurden dann die ersten freien Wahlen abgehalten, die völlig
überraschend ein früherer Priester aus einem armen Vorort
der Hauptstadt gewann: Jean Bertrand Aristide. Er trat im Februar
1991 sein Amt an und wollte Reformen durchsetzen. Nach nicht einmal
neun Monaten wurde er vom Militär gestürzt und floh
in die USA. Nach Jahren diplomatischer Verhandlungen wurde Aristide
mit Hilfe der USA und einer UN-Mission 1994 wieder in seinem Amt
installiert (8 + 10). |