Generell ist die Herstellung von
Zucker aus Zuckerrüben teurer als die Herstellung aus Zuckerrohr.
Einer der Gründe dafür ist, dass Zuckerrohr über
einen größeren Teil des Jahres geerntet werden kann
als Zuckerrüben. Die so genannte Zuckerrüben-Kampagne
in Deutschland beträgt nur rund 100 Tage, von Mitte September
bis Weihnachten. Nur in dieser Zeit werden die Zuckerfabriken
genutzt; den Rest des Jahres liegen sie still. Zuckerrohr hingegen
kann in manchen Ländern über ein halbes Jahr geerntet
werden. So können die Zuckerfabriken besser ausgelastet werden;
die Produktionskosten sinken. Daneben tragen auch die höheren
Löhne sowie die höheren Sozial- und Umweltstandards
dazu bei, dass europäischer Zucker teurer ist als Zucker
aus vielen Entwicklungs- und Schwellenländern.
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Einer der Produzenten mit den niedrigsten
Produktionskosten ist Brasilien. Niedrige Löhne, niedrige
Sozial- und Umweltabgaben, günstige klimatische und andere
Standortfaktoren bei gleichzeitig hochmodernen Anbaumethoden tragen
dazu bei, dass Zucker nur in wenigen anderen Ländern so billig
wie in Brasilien produziert wird.
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Auch in Australien wird Zucker sehr
kostengünstig und sehr ertragreich hergestellt, zumal die
Umwelt- und Sozialkosten für ein Industrieland relativ gering
sind (10).
Die am wenigsten entwickelten Länder (LDC- least developed
countries) erreichen Produktionskosten von 200-280 US-Dollar vor
allem aufgrund sehr geringer Löhne.
Verglichen mit Brasilien haben einige AKP-Staaten wie zum Beispiel
Mauritius oder Jamaika wesentlich höhere Produktionskosten
(500 bis 700 US-Dollar je Tonne). Diese hohen Produktionskosten
begründen sich häufig in veralteten Anbaumethoden, auch
wenn die Lohnkosten in diesen Ländern niedrig sind (11).
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