Der Faire Handel will die Lebensverhältnisse
von Kleinproduzenten in den Ländern des Südens verbessern.
Dazu sollen die Produzenten in den (Welt-)Handel einbezogen werden.
Allerdings ist dieser Welthandel bisher nicht geeignet, die Disparitäten
zwischen den Entwicklungs- und den Industrieländern zu verringern,
denn Wirtschafts- und Handelswachstum kommen nicht zwangsläufig
allen Ländern und Bevölkerungsschichten in der Welt
gleichermaßen zugute (3). Um zu einer dauerhaften Angleichung
der Lebensverhältnisse zwischen Nord und Süd zu kommen,
müssen die Bedingungen des Welthandels verändert werden.
|
|
Dazu zählen Handelshemmnisse,
Protektionismus und sinkende Rohstoffpreise – vor allem
für Agrarprodukte – sowie die Verschlechterung der
Terms of Trade.
Für die Kleinproduzenten bedeuten diese globalen Rahmenbedingungen
des Handels, dass sie aufgrund der schwankenden Weltmarktpreise
nur niedrige und unbeständige Einkommen erzielen, ihnen der
Zugang zu den Märkten der Industrieländer durch Zollschranken
oder Einfuhrquoten versperrt ist, es schlechte Arbeitsbedingungen
gibt, weil aus Kostengründen soziale und ökologische
Standards nicht eingehalten werden und oft auch Kontrollen fehlen
(4).
Als Reaktion darauf wurden für den Fairen Handel Regeln
festgelegt.
|
|
Die Regeln des Fairen Handels
- die Zahlung eines "fairen Preises", der in der
Regel über dem durchschnittlichen (Welt-) Marktpreis
liegt und Produzenten ein menschenwürdiges Leben
ermöglichen soll,
- die weitgehende Ausschaltung des Zwischenhandels,
- die teilweise Vorfinanzierung der Handelskontrakte,
- langfristige, vorausschauende Planung ermöglichende
Handelsbeziehungen,
- die Einhaltung grundlegender sozialer Standards,
- ökologisch verträgliche Produktionsweisen
|
|