Nicht nur die Zuckerrohrprodu- zenten,
die gesamte mexikanische Landwirtschaft ist vom NAFTA - Abkommen
betroffen. Durch die Öffnung der Märkte muss sie direkt
mit den zum Teil hoch sub- ventionierten und produktiven Landwirten
der USA konkurrieren. So sind die durchschnittlichen Hektarerträge
in den USA deutlich höher als in Mexiko, während die
Produktionskosten viel niedriger liegen.
Durch diese Produktivitäts- unterschiede liegt z.B. der
Preis von US-amerikanischem Mais um 72% unter dem Preis von Mais
in Mexiko (4).
Der Niedergang der mexikanischen Landwirtschaft ist jedoch nicht
nur direkt durch NAFTA begründet. Vielmehr hat die mexikanische
Regierung im Zuge ihrer Politik der Marktliberalisierung viele
|
|
Unterstützungsprogramme für
die Landwirtschaft abgeschafft. Das ist insofern prekär,
als die Landwirt- schaft zwar nur 4% zur gesamt- wirtschaftlichen
Leistung beiträgt, aber mehr als ein Viertel der mexikanischen
Bevölkerung sein Einkommen aus der Landwirtschaft bezieht.
So tragen Freihandel und die Politik der Marktliberalisierung
in Mexiko dazu bei, die Einkommensmöglichkeiten in der Landwirtschaft
und in ländlichen Regionen zu verschlechtern.
Die Folge dieser Politik ist das Ansteigen der Landflucht (1)
(4). So haben seit Beginn der 1990er Jahre bereits über eine
halbe Million mexikanische Kleinbauern die Landwirtschaft aufgegeben
und es wird angenommen, dass diese Zahl langfristig auf bis zu
fünf Millionen steigen wird (3).
|
|
Landwirtschaft Mexiko (Daten 2002)
- Anteil am BIP: 3,8% (2005)
- Anteil Beschäftigte: ca. 18% (2003)
- Landwirt. Betriebe: ca. 4 Mio.
- Betriebsgröße:
- bis 1 ha: ca. 300.000 Betriebe
- über 5 ha: 1 Mio. bis 1,3 Mio. Betriebe
- 46 % Subsistenzwirtschaft
Handelsbilanz des Agroindustriellen Sektors:
- Importe - 11,6 Mrd $
- Exporte - 7,8 Mrd $
- Hauptimporte: Frischfleisch, Soja, Fertiggerichte,
Mais
- Hauptexporte: Alkoholische Getränke, Früchte,
Frischgemüse
Quelle:
1) AWO Österreich
2) CIA World Factbook
|
|