Vor rund 450 Jahren begann mit den
spanischen Kolonialherren in Mexiko der Anbau von Zuckerrohr.
Das über Jahrhunderte vorherrschende System von Großplantagen
(Haciendas) fand mit der mexikanischen Revolution 1910 ein abruptes
Ende. Die Regierung teilte die Haciendas in Millionen kleiner
und kleinster Parzellen auf und übergab das Land an Kleinbauern.
|
|
Heutzutage werden die Zuckerfabriken
von Tausenden kleiner Zuckerrohrproduzenten, die durchschnittlich
3,5 Hektar Land bebauen (1), mit dem Rohstoff Zuckerrohr versorgt.
Zuckerrohr- anbau und Zuckerindustrie beschäftigen mehr als
2,5 Millionen Familien in Mexiko. Es gibt über 300.000 Zuckerrohrproduzenten.
|
|
Die meisten Zuckerfabriken
sind alt. Dennoch produzieren sie mehr Zucker als auf dem mexikanischen
Markt absetzbar ist.
Bis Ende der 1980er Jahre griff der mexikanische Staat regulierend
in den Zuckersektor ein. Zudem besaß er das Monopol bei
den Zuckerfabriken. Seither wurden die Zuckerfabriken privatisiert,
so dass heute von den etwa 60 mexikanischen Zuckerfabriken 25
in der Hand der mexikanischen Getränkeindustrie sind (1).
Ein großer Teil des Zuckers wird von der mexikanischen
Erfrischungsgetränkeindustrie verwendet: allein 1,3 Millionen
Tonnen, wobei ganz Mexiko knapp 4 Millionen Tonnen verbraucht
(Zahlen 1999(1)). Die Getränkeindustrie spielt eine entscheidende
Rolle im Konkurrenzkampf von Zucker und Maissirup. |