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Massendeportationen

Immer, wenn es innenpolitisch opportun erscheint, deportiert die dominikanische Regierung Tausende von Haitianern. Im Juni 1991 beispielsweise ordnete ein Dekret des Präsidenten (Dekret Nr. 233 vom 13. Juni 1991) die Ausweisung aller Wanderarbeiter im Alter von unter 16 Jahren und über 59 Jahren an.

Regelmäßig werden wahllos Menschen dunkler Hautfarbe, die man für Haitianer hält, aufgegriffen. Wer sich nicht auf der Stelle ausweisen kann, wird in der Regel nach Haiti abgeschoben. Oft wird den Deportierten weder die Gelegenheit gegeben, ihre Angehörigen zu informieren, noch Geld oder anderes Eigentum mitzunehmen (10).
Schätzungsweise 10.000 bis 30.000 Menschen werden jährlich willkürlich nach Haiti abgeschoben (8). Die Menschenhändler profitieren von den permanenten Abschiebungen.


 

 


 

Denn die Abschiebungen tragen dazu bei, dass die Zuckerrohrplantagen Jahr für Jahr neue Arbeitskräfte anwerben müssen.

Auch die Zuckerfirmen profitieren von den erzwungenen Rückführungen. Arbeitern wird generell nicht die Zeit gegeben, ausstehende Löhne abzuholen. Wichtiger ist jedoch, dass die Menschen in den Bateyes durch die Abschiebungsgefahr eingeschüchtert werden.

So vermeiden sie es, in die Städte zu gehen und bleiben stattdessen auf dem Gebiet der Plantagen, wo Deportationen selten stattfinden. Vermutlich liegt darin der Sinn der Deportationen: die Haitianer auf den Plantagen zu halten. So hat die Zuckerindustrie trotz Hungerlöhnen eine sichere Versorgung mit Arbeitskräften (8).

 
Quellen & Materialien