Transnationaler Vergleich

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Transnationaler Vergleich

Wenn du den Artikel über Kolumbus von David Armitage gelesen hast, lese den Artikel von Rafal Jaworski, der eine Buchkritik über ein von Manuel Rosa verfasstes Buch zum Thema Kolumbus, ist.

 

 



Fragen zum Artikel:
‚Christopher Kolumbsky’, oder die Geschichte des Königs Wladyslaw auf einer einsamen Insel

1


Was ist die Hauptaussage des Buches von Manuel Rosa?
(‚Kolumbus: die unerzählte Geschichte’)?

2


Was ist die Meinung von Jaworski über das Buch von Rosa? Welche(n) Kritikpunkt(e) bringt er hinsichtlich Rosa als Historiker an?

3

 

Was ist die Verbindung zwischen dem Artikel von Armitage und dem von Jaworski?

4

Forsche auf Google nach, um die akademische Laufbahn von Rosa und Armitage als Historiker zu belegen.

Was wird dabei enthüllt?

5

Das Unterrichten von Christoph Kolumbus ist nicht Teil des nationalen Lehrplans in England und wenige Schülerinnen und Schüler lernen etwas von ihm. Stelle Vermutungen an, warum das der Fall sein könnte?

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Aufgaben (Die Sichtweise der Lehrer):

Fragen zum Artikel:
‚Christopher Kolumbsky’, oder die Geschichte des Königs Wladyslaw auf einer einsamen Insel

1


Was ist die Hauptaussage des Buches von Manuel Rosa?
(‚Kolumbus: die unerzählte Geschichte’)?

2


Was ist die Meinung von Jaworski über das Buch von Rosa? Welche(n) Kritikpunkt(e) bringt er hinsichtlich Rosa als Historiker an?

3

 

Was ist die Verbindung zwischen dem Artikel von Armitage und dem von Jaworski?

 

4

Forsche auf Google nach, um die akademische Laufbahn von Rosa und Armitage als Historiker zu belegen.

Was wird dabei enthüllt?

5

Das Unterrichten von Christoph Kolumbus ist nicht Teil des nationalen Lehrplans in England und wenige Schülerinnen und Schüler lernen etwas von ihm. Stelle Vermutungen an, warum das der Fall sein könnte

 

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Lehrerkommentar zum Transnationalen Vergleich

Der Artikel von Jaworski hebt hervor, dass die historischen Aufzeichnungen sogar über berühmte historische Persönlichkeiten wie Christoph Kolumbus sehr bruchstückhaft sind. Über Jahrhunderte hinweg sind Dokumente verschwunden oder zerstört worden... Es passiert häufig, dass durch den Lauf der Geschichte Hinweise nachhaltig beseitigt werden... Selbst Studenten der Geschichtswissenschaft wissen sehr gut, dass es je weiter wir zurückgehen immer schwieriger wird brauchbare Informationen zu gewinnen, die wir heute noch gut verwenden können.
Dies ist für seine Argumentation insofern wichtig, dass es im Laufe der Geschichtsschreibung immer wieder Leute gab und gibt, die Löcher bzw. Unklarheiten der Geschichte füllen wollen. Dabei sogar Beweise absichtlich manipulieren oder verzerren wollen, sodass das Wissen darüber fadenscheinig wirkt oder einfach nur falsch ist.
Er rezensiert das Buch „Kolumbus, die unerzählte Geschichte von Manuel Rosa (der Portugiese ist), in dem der Autor behauptet, dass Kolumbus tatsächlich Portugiese sei.
Jaworski steht der Gültigkeit von Rosas Aussagen und dessen Fähigkeit und Integrität als Historiker sehr kritisch gegenüber. Dabei beruft er sich auf dessen mangelhaften Einsatz von Fußnoten, seinen Angaben historischer Quellen und deren schwache Analyse:
„Kolumbus: Die unerzählte Geschichte“ kann als Teil der zunehmenden pseudo-iberischen Studien gesehen werden, mit denen jeder Nonsens unter dem Schein der wissenschaftlichen Forschung verkauft werden kann. Es ist eine Schande, dass dieser Nonsens ohne Weiteres akzeptiert und gefördert wird, was die zahlreichen Interviews mit dem Autor und der Präsentation seines Buches in den polnischen Medien beweisen. Das sogenannte „Norman Davies Syndrom“ trifft auch hier zu. Lesen ist einfach beliebt und man ist von allem, was Fremde über unsere Geschichte schreiben angetan.
Bei dieser Betrachtung bleibt eigentlich nur noch die Genugtuung übrig, die man daraus gewinnt, dass Manuel Rosa, ein überzeugter, portugiesischer Patriot, der extrem viel Aufwand in den Beweis, dass Kolumbus Portugiese ist, gesteckt hat, nun tatenlos zusehen muss, wie sich die Nachricht, das Kolumbus eigentlich Pole war, immer weiter verbreitet.
Der wissenschaftliche Fußnotenapparat einer historischen Arbeit gibt dem Leser die Möglichkeit, die vom Autor gegebenen Informationen anhand von Quellen und kritischen Texten, durch deren Studium der Verfasser seine Theorien entwickelt, auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Im Falle von Kolumbus ist dieser Apparat nur ein Schwindel, der das Buch im wissenschaftlichen Glanz erscheinen lassen soll. Fußnoten wurden willkürlich gesetzt und die wichtigsten Quellentexte nicht angegeben. Spekulationen um die Herkunft Kolumbus´ sind vielleicht das klassischste Beispiel für die Arbeit eines Laien, bei der Inkompetenz hinter dem Vorhang von lärmender Begeisterung und unerschütterlichem Vertrauen in die eigene Unfehlbarkeit, versteckt wird.
Ein anderes, ernsthafteres Problem ist, dass jeder Satz des Buches als Beispiel für mangelnde Fähigkeiten des Autors in puncto der Analyse geschichtlicher Quelltexte hergenommen werden kann. Rosa scheint unfähig zu sein, die von ihm verwendeten Texte hinsichtlich des Informationsgehaltes und der Glaubwürdigkeit des Autors einer grundlegenden kritischen Analyse zu unterziehen. Diese Untauglichkeit resultiert zum einen aus einer mangelnden Vorbereitung, zum anderen ist dies eine bewusste Strategie, da schon allein eine grundlegende Analyse einiger Quelltexte, auf denen Rosa seine Theorie aufbaut, ihn dazu zwingen würde, seine Thesen zu überprüfen.
Die Verbindung zwischen den Texten von Jarkowski und Armitage liegt darin, dass Armitage damit argumentiert, dass Menschen immer Versuchen die Vergangenheit zu ihren eigenen Gunsten zu verzerren (mit Bezug auf die Geschichte von Kolumbus aber auch im Allgemeinen) und Jaworski widmet einen kompletten Artikel einem bestimmten Beispiel dieses Phänomens.
Mit Bezug auf den Vergleich von Armitage und Rosa als Historiker enthüllt eine Google-Suche, dass Rosa ein IT-Analyst und Hobby-Historiker ist (siehe den Wikipedia-Artikel über Rosa), wohingegen Armitage ein anerkannter Professor an einer der renommiertesten Universitäten (Havard) der Welt ist.
Der britische Historiker John Tosh hebt hervor, dass die Vielfalt und Ungleichmäßigkeit der öffentlich zugänglichen Geschichte, diese zu einem Feld macht, das tiefgründigeres wissenschaftliches Arbeiten von Nöten macht (Tosh 2008:136). Als spektakuläres Beispiel hierbei dient der kurze Videoclip über „die Reagan Jahre“ (http://www.learnourhistory.com/The_Reagan_Revolution.html) auf der Website: „Learn our History“ (www.learnourhistory.com). Diese Seite verspricht „positive, patriotische und unparteiliche amerikanische Geschichte, deren Begründer damit argumentieren, dass dieses Projekt deshalb notwendig war, da in US-amerikanischen Schulen die Klassen und Lernmaterialien oft von falschen Darstellungen, Ungenauigkeit der Geschichte, persönlichen Neigungen und politischer Korrektheit geprägt sind – und ohne der Anerkennung von Gottes Wirken bei der Gründung der Nation und der amerikanischen Entwicklung bestehen. Die Website besitzt eine Bestätigung über die wissenschaftliche Genauigkeit ihres Inhaltes inklusive Vermerken von wissenschaftlichen Professoren (http://www.learnourhistory.com/How_We_Develop_Our_Content.html).
Dies rührt alles daher, da es immer schon Menschen gab, die darauf aus waren, die Vergangenheit für ihre eigenen Zwecke zu verwenden. Eine wichtige Aufgabe der Schule besteht darin, die historische, kritische und mediale Bildung der jungen Menschen zu fördern. Und zwar so, dass sie die Schule verlassen und in der Lage sind, den Unterschied zwischen guter und schlechter Geschichtsschreibung erklären zu können. Um es in den Worten von Norman Longworth (1981) wiederzugeben: Es braucht nicht viel Vorstellungsvermögen, um zu erkennen, was die Folgen davon sind, wenn wir unsere Kinder nicht erziehen. Es ist unerlässlich sie mit wichtigen und unwichtigen Informationen, harten Fakten, Vorurteilen, Halbwahrheiten und Wahrheiten vertraut zu machen, sodass sie merken, wenn sie manipuliert werden, von wem und für welchen Zweck.“
Eine Google Recherche zeigt, dass Rosa einen ziemlich umfassenden Internetauftritt hat, inklusive seiner eigenen Website. Nichtsdestotrotz sollten wir uns vor Augen halten, dass ein Internetauftritt alleine noch lange keine Garantie für Kompetenz und Glaubwürdigkeit ist. Wie der britische Historiker Stephen Church feststellt: „Das Internet ist für Historiker großartig. Allerdings musst du immer im Hinterkopf behalten, dass absolut niemand zwischen dir und dem Idioten steht, der sein Geschreibsel ins Netz stellt.“ (Church 2002)

Eine Erklärung dafür, warum Kolumbus nicht wirklich im Geschichtslehrplan in England präsent ist, ist dass in England, wie auch in vielen anderen (vielleicht in den Meisten) Ländern, die Mehrheit der Politiker darauf Wert legt, dass sich der Geschichtsunterricht in Schulen hauptsächlich auf die nationale Geschichte fokussiert (und bevorzugterweise auch noch ein nettes, positives Bild der nationalen Vergangenheit übermittelt). Kolumbus war kein Baumeister des britischen Empires, und der Geschichtslehrplan tendiert eher dazu, sich mit englischen Entdeckern und dem britischen Empire zu befassen, als mit der Ausbeutung von „Fremden“.

References
Church, S. (2002) Seminar for history mentors, School of Education, 10 May 2002. (Stephen Church is a Professor of Education at the University of East Anglia).

Longworth, N. (1981) We’re moving into the information society- what shall we teach the children?, Computer Education, June: 17-19.

Tosh, J. (2008) Why history matters, Basingstoke, Palgrave Macmillan.


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