Nationale Sichtweise

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Artikel: David Armitage, Christoph Kolumbus und die Nutzen der Geschichte

Geschichte Heute, (Mai 1992)

Der vorliegende Artikel ist ziemlich lang und komplex und somit hauptsächlich für fortgeschrittene Lernende geeignet (Alter von 16 -18). Obwohl es sich um einen schwierigen Text handelt, sollte man damit arbeiten (vor allem für diejenigen Schülerinnen und Schüler, die sich vorstellen, können später einmal Geschichte an einer Universität zu studieren). Der Artikel ist zudem hinsichtlich unterschiedlicher Meinungen und Ansichten sehr hilfreich, da in ihm erklärt wird, wie und warum sich manchmal Sichtweisen über Menschen und Ereignisse in der Geschichte unterscheiden und sich im Laufe der Zeit ändern können.

Da, wie schon angemerkt, es sich um einen langen und komplexen Text handelt, sollten sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppen von drei oder vier Mitgliedern zusammenfinden und gemeinsam den Artikel bearbeiten. So ist es ihnen möglich, ihre jeweilige Sicht des Textes und die dabei entstandenen Ideen untereinander auszutauschen. Bei der anschließenden Vorbereitung ihrer Präsentationen sollten sie sich an folgendem Fragenkatalog orientieren: Um den Text schneller bearbeiten zu können, empfiehlt es sich, die Aufgaben untereinander aufzuteilen.


Fragen zum Artikel:

1

Armitage gibt auf Seite 50 (Spalte 2) an, dass der 500. Jahrestag der Ankunft Kolumbus´ 1492 in der Neuen Welt in Italien, Spanien und den USA gefeiert wurde. Welche Verbindung hat Kolumbus zu diesen drei Ländern?

2

(Siehe S. 50 den unteren Teil der 2. Spalte und die ersten elf Zeilen der 3. Spalte) Warum sehen manche Leute die Reise von Kolumbus nach Amerika als schlechte Sache an, die man nicht feiern sollte?

3

(Siehe S.51 obere Hälfte der 1. Spalte): Armitage lässt uns an seiner eigenen Meinung als Geschichtswissenschaftler teilhaben. Er zeigt auf, wie Kolumbus sich selbst und seine Rolle für die Geschichte sah – was denkt Armitage über Kolumbus´ Selbsteinschätzung?

4

 

Es ist ein langer Artikel, der sehr viele Einzelheiten unterschiedlichster Sichtweisen über Kolumbus innerhalb der vergangenen 500 Jahre enthält. Aber was ist grundsätzlich die Zielsetzung des Artikels von Armitage? Was ist die Kernaussage? Versuche dies in maximal 50 Wörtern zusammenzufassen. (Dies ist sehr schwer, aber die Fähigkeit exakte Informationen geben zu können ist eine wichtige Arbeitstechnik der Geschichtswissenschaft).

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Fragen zum Artikel

 

1

Armitage gibt auf Seite 50 (Spalte 2) an, dass der 500. Jahrestag der Ankunft Kolumbus´ 1492 in der Neuen Welt in Italien, Spanien und den USA gefeiert wurde. Welche Verbindung hat Kolumbus zu diesen drei Ländern?

Obwohl es widersprüchliche Angabe zur Herkunft Kolumbus gibt, geht man generell davon aus, dass er aus Italien, Genua, kommt. Seine Reisen wurden durch die Königin Isabella von Kastilien und König Ferdinand von Aragon finanziert. Somit besteht eine Verbindung zwischen Kolumbus und Spanien. Da er oft als die Person beschrieben wird, die Amerika „entdeckt“ hat, sehen viele Menschen und Gruppen in Amerika ihn als Ausgangspunkt für die amerikanische Geschichte an.

2

(Siehe S. 50 den unteren Teil der 2. Spalte und die ersten elf Zeilen der 3. Spalte) Warum sehen manche Leute die Reise von Kolumbus nach Amerika als schlechte Sache an, die man nicht feiern sollte?

Die Reisen Kolumbus nach Amerika führten zu einer Massenhinrichtung der einheimischen Bevölkerung sowie zur wirtschaftlichen Ausbeutung.

Darüber hinaus wurde durch Krankheiten, die von den Europäern mitgebracht wurden massiver Schaden und Zerstörung angerichtet, da die nordamerikanische Bevölkerung gegen diese Krankheiten nicht immun war. Dies wird auch als Wegbereiter für die europäische Dominanz und Ausbeutung auf anderen Erdteilen gesehen.

3

(Siehe S.51 obere Hälfte der 1. Spalte): Armitage lässt uns an seiner eigenen Meinung als Geschichtswissenschaftler teilhaben. Er zeigt auf, wie Kolumbus sich selbst und seine Rolle für die Geschichte sah – was denkt Armitage über Kolumbus´ Selbsteinschätzung?

Armitage behauptet, dass Kolumbus sich selbst eher als Evangelist sah, denn als Eroberer und Erbauer eines Weltreiches (obwohl es keine Hinweise gibt, warum er diese Meinung vertritt). Allerdings wird seine Ansicht durch den Historiker Felipe Armesto in einem anderen Artikel dieser Ausgabe von „History Today“ unterstützt (Kolumbus – Held oder Verbrecher – siehe zusätzliches Material). Armesto beschreibt Kolumbus als „einen redseligen und unfähigen Selbstdarsteller ... das Bild, das er übermittelte war, das eines glücklichen Vertreters, eines von Gott ernannten Boten eines neuen Himmels, auserwählt das Evangelium in die nicht-evangelisierten Gebiete der Erde zu bringen“. Den persönlichen Standpunkt von Armesto und wo er sich selbst in der Debatte um Kolumbus positioniert, kann man dem Untertitel des Artikels „ein Ereignis von dem alle profitieren sollten“ entnehmen.

4

Es ist ein langer Artikel, der sehr viele Einzelheiten unterschiedlichster Sichtweisen über Kolumbus innerhalb der vergangenen 500 Jahre enthält. Aber was ist grundsätzlich die Zielsetzung des Artikels von Armitage? Was ist die Kernaussage? Versuche dies in maximal 50 Wörtern zusammenzufassen. (Dies ist sehr schwer, aber die Fähigkeit exakte Informationen geben zu können ist eine wichtige Arbeitstechnik der Geschichtswissenschaft).

Armitage hebt die sehr auseinandergehenden Interpretationen über den Einfluss Kolumbus´ auf die letzten 500 Jahre der Weltgeschichte hervor. Er argumentiert damit, dass es immer Menschen gegeben hat, die versucht haben, die Geschichte von Kolumbus zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen, was auch auf andere umstrittene Themen, die in der aktuellen Diskussion stehen, betrifft.


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