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Der Wiener Kongress - Neuordnung Europas nach Napoleon
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Der Wiener Kongress
Neuordnung Europas nach Napoleon
 
 
Didaktische Hinweise
 
Europa hat sich unter der Herrschaft Napoleons und nach den langjährigen Koalitionskriegen völlig verändert. Nach dem Sieg über Napoleon müssen die europäischen Großmächte eine neue politische Ordnung begründen. Dazu treffen sie sich im Herbst 1814 in Wien zu einem Kongress. Zum 200. Jubiläum zeigt der Film anhand von Spielszenen die Geschichte hinter den Kulissen dieses bedeutenden politischen Ereignisses und seine Folgen. Umfangreiches Arbeitsmaterial, Quellen- und Bildmaterial ergänzen die Produktion.
 
 
Adressaten
 
Allgemeinbildende Schulen (Klasse 7-9)
 
 
Bezug zu Lehrplänen und Bildungsstandards
 
Die Produktion ist für den Einsatz im Fach Geschichte geeignet.
 
Die Schülerinnen und Schüler
  • eignen sich grundlegendes Wissen zur europäischen Geschichte in der Epoche Napoleons zwischen der Französischen Revolution und der Restauration an;
  • erkennen wichtige Impulse der napoleonischen Herrschaft auf die politische Entwicklung der Zeit;
  • können die Bedeutung, Hintergründe und langfristige Auswirkungen des Wiener Kongresses verstehen und einordnen;
  • können politische Widersprüche und Interessenskonflikte der Restaurationsepoche wahrnehmen, analysieren und bewerten;
  • schulen ihre Methodenkompetenz im Umgang mit Text- und Bildquellen sowie Kartenmaterial.
 
 
Inhalt und Einsatzhinweise zur Produktion
 
Wie schwierig es ist, die vielen unterschiedlichen Interessen der europäischen Länder zu vereinen und in Streitfragen zu Kompromissen zu kommen, um Europa gemeinsam zu gestalten und voranzubringen, das erleben Abgeordnete auf europäischer Ebene heute tagtäglich. In den EU-Insitutionen und auf EU-Gipfeltreffen wird um Lösungen gerungen und die Weichen für die Zukunft der europäischen Länder gestellt.
 
Anfang des 19. Jahrhunderts fanden sich nach dem Sieg über Napoleon alle großen europäischen Mächte in Wien am Verhandlungstisch zusammen, um über die Zukunft Europas zu beraten. Die Napoleonischen Eroberungskriege hatten zuvor die politische Landkarte erheblich verändert. Nach dem Sieg über Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig und dem damit verbundenen Ende der französischen Vorherrschaft über Europa, treffen sich im Frühjahr 1814 die führenden europäischen Staatschefs in Wien, um über eine politische und territoriale Neuordnung Europas zu verhandeln. Fürst von Metternich, der österreichische Außenminister, ist nicht nur Gastgeber, sondern übernimmt auch den Vorsitz in den Verhandlungen. Alle Delegierten vereint ein Ziel: Sie wollen das Gleichgewicht der Mächte wiederherstellen und einen dauerhaften Frieden in Europa gewährleisten.
 
Der Film gibt zunächst einen kurzen Rückblick auf einige wichtige Etappen der Napoleonischen Kriege und zeigt, wie Napoleon in den Jahren nach seiner Kaiserkrönung in zahlreichen Schlachten seine Macht in Europa ausbaut. Animierte Karten helfen bei der geografischen Orientierung. Nach dem Sieg über Napoleon, soll auf dem Wiener Kongress die europäische Landkarte neu geordnet werden. Der Film führt mittels nachgestellter Spielszenen durch die Verhandlungen, zeigt die wichtigsten Vertreter der Großmächte, die am Verhandlungstisch zusammenkommen und verdeutlicht die unterschiedlichen Interessen und Streitpunkte, die es zwischen den Verhandlungspartnern gibt. Oft stehen sich unvereinbare Gebietsansprüche gegenüber. Am Beispiel der Polenfrage können die Schülerinnen und Schüler nachvollziehen, wie schwierig es war, alle Interessen zu befriedigen und gleichzeitig ein Mächtegleichgewicht in Europa wiederherzustellen. Im Film wird darüber hinaus ein Blick hinter die Kulissen der Verhandlungen geworfen. Auf rauschenden Bällen und großen Festen wird informell weiter verhandelt, nach Kompromissen gesucht und Abmachungen getroffen. Am Beispiel von Wilhelmine von Sagan, der Geliebten und politischen Beraterin von Fürst von Metternich, wird auch der Einfluss einiger Frauen auf politische Entscheidungen deutlich. Als die Nachricht von der Flucht Napoleons von der Insel Elba Wien erreicht, kommt es sehr schnell zu einer Einigung, sodass am 9. Juni 1815 die Schlussakte feierlich unterzeichnet wird.
 
Der Film kann entweder im Ganzen gezeigt werden, um einen Überblick über die Thematik und die Ereignisse zur Zeit der Napoleonischen Herrschaft und der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress zu geben. Der Film ist aber auch in fünf Sequenzen gegliedert, die flexibel und jede für sich eingesetzt werden können.
 
Die Arbeitsmaterialien zum Film sind so konzipiert, dass ein flexibler Einsatz im Unterricht möglich ist. Sie bauen nicht zwingend aufeinander auf und können auch einzeln zum Einsatz gebracht werden. Inhaltlich nehmen die Aufgaben Bezug auf die im Film bzw. in den Sequenzen angesprochenen Themen, wobei stets auch darüber hinausgegangen wird, um eine vertiefte Beschäftigung mit dem Thema zu ermöglichen. Die Einzelsequenzen machen es möglich, je nach Lerngruppe und Zeitumfang Schwerpunkte zu setzen und Themen isoliert vom Hauptfilm zu behandeln. Darüber hinaus stehen Materialien zu Schwerpunktthemen zur Verfügung: eine Bildergalerie zu Napoleon, Informationen zu wichtigen Schlachten der Napoleonischen Kriege sowie interaktives Kartenmaterial.
 
Im Folgenden findet sich ein inhaltlicher sowie didaktisch-methodischer Kommentar zu den einzelnen Arbeitsblättern und ihrem Einsatz im Unterricht. Die Arbeitsblätter liegen sowohl im PDF-Format als auch im doc-Format (MS Word) vor, wodurch es der Lehrkraft ermöglicht wird, diese zu bearbeiten und ggf. umzugestalten.
 
 
Der Wiener Kongress: Neuordnung Europas nach Napoleon (Film 18 min)
Im Jahr 1814 wird die Stadt Wien für neun Monate zum Zentrum der europäischen Politik. Diplomaten, Fürsten und Könige kommen aus ganz Europa, um nach dem Sieg über Napoleon die Landkarte Europas neu zu ordnen. Der Film gibt zunächst einen Überblick über die Machtambitionen und die Herrschaft Napoleons nach der Französischen Revolution. Bis zum Jahr 1812 gelingt es dem selbst gekrönten Kaiser der Franzosen, weite Teile Europas unter seinen Einflussbereich zu bringen. Er gilt als unbesiegbar, bis sich in der Völkerschlacht bei Leipzig eine mächtige Allianz (Österreich, Russland, Preußen, Schweden) gegen Napoleon verbündet und ihn vernichtend schlägt. Die Siegermächte kommen in Wien zusammen, um über die territoriale Neuordnung Europas zu verhandeln. Der Film zeigt in nachgestellten Spielszenen, worüber verhandelt wurde und wie schwierig es war, bei den vielen unterschiedlichen (Macht-)Interessen der Siegermächte zu Ergebnissen zu kommen. Außerdem wird ein Blick hinter die Kulissen geworfen: Große Feierlichkeiten und Feste dienten dazu, sich informell auszutauschen und zu Kompromissen und Entscheidungen zu finden. Neben den Spielszenen bieten animierte Karten eine Orientierung und einen Überblick über die territorialen Gegebenheiten und Veränderungen in Europa zu dieser Zeit. Darüber hinaus ordnen Historiker die Ereignisse und Hintergründe der Napoleonischen Herrschaft und des Wiener Kongresses in den Zusammenhang ein und bieten weiterführende Erklärungen.
  • Arbeitsblatt 1: Fragen zum Film
  • Arbeitsblatt 5: Verhandlungen auf dem Wiener Kongress
  • Arbeitsblatt 7: Territoriale Neuordnung Europas
 
 
Kampf gegen Napoleon (Sequenz 1:40 min)
In dieser Sequenz wird in einem Rückblick gezeigt, wie Napoleon nach der Französischen Revolution innerhalb weniger Jahre seine Macht über die Grenzen Frankreichs hinaus ausbauen kann. Als Feldherr ist er sehr erfolgreich. So bringt er in zahlreichen Schlachten einen großen Teil Europas unter seine Kontrolle. In dieser Sequenz werden einige wichtige Schlachten Napoleons gezeigt. Animierte Karten dienen dabei als Orientierung. Auf dem Höhepunkt seiner Macht, führt Napoleon im Jahr 1812 seine bisher größte Armee nach Russland, um das Zarenreich zu erobern. Dieser Krieg wird jedoch für ihn ein Desaster. Seine Truppen werden fast vollständig aufgerieben. Damit kommt die Wende: Österreich, Russland, Preußen und Schweden verbünden sich zu einer mächtigen Allianz und besiegen Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig. Er wird auf die Mittelmeerinsel Elba verbannt.
 
  • Arbeitsblatt 2: Napoleons „Stufenjahre“ – Karriere eines Feldherrn
  • Arbeitsblatt 3: Napoleon und Europa
  • Arbeitsblatt 4: Napoleon und Deutschland
 
 
Neuordnung Europas in Wien (Sequenz 5:30 min)
Napoleons Eroberungen haben die politische Landkarte Europas erheblich verändert. Auf dem Wiener Kongress soll das zerstörte politische Gleichgewicht der Mächte wiederhergestellt werden. Dazu verhandeln die Siegermächte über Monate. Fürst von Metternich ist Gastgeber und übernimmt den Vorsitz in der Verhandlungsrunde. Er hofft, auf dem Kongress das geschwächte Österreich wieder zu neuem Ansehen und Einfluss in Europa führen zu können. Mehrmals droht der Kongress an den gegensätzlichen Machtinteressen der Beteiligten zu scheitern. Diese Sequenz zeigt in nachgestellten Spielszenen, worüber verhandelt wird, wer welche Interessen vertritt und bei welchen Fragen es die größten Streitigkeiten gibt. Letztlich vereint aber alle Beteiligten ein Ziel: Sie wollen eine stabile, dauerhafte Friedensordnung für Europa.
 
  • Arbeitsblatt 5: Verhandlungen auf dem Wiener Kongress
 
 
Hinter den Kulissen (Sequenz 2:50 min)
Neben den offiziellen Verhandlungen finden in der Zeit des Kongresses viele Feste und Bälle in Wien statt. Die Sequenz zeigt, dass diese Veranstaltungen nicht nur den Zweck privater Vergnügungen hatten, sondern vor allem dazu genutzt wurden, sich inoffiziell über wichtige politische Abmachungen einig zu werden oder interessante Informationen zu bekommen und zu verbreiten. Dabei spielten auch die Frauen eine entscheidende Rolle. Am Beispiel von Wilhelmine von Sagan, die eine Liaison mit dem österreichischen Staatskanzler Fürst von Metternich eingegangen war, wird gezeigt, dass einige politisch interessierte und hochgebildete Frauen einen enormen Einfluss auf die mächtigen Männer und ihre Entscheidungen hatten. Sie konnten aus dem Hintergrund politische Verhandlungen mitbeeinflussen.
 
  • Arbeitsblatt 6: Der Kongress tanzt
 
 
Rückkehr Napoleons (Sequenz 2:20 min)
Die Verhandlungen in Wien sind festgefahren. In dieser Situation bekommt Fürst von Metternich die Nachricht, dass Napoleon aus seinem Exil auf Elba geflohen ist und damit begonnen hat, sich erneut eine Armee zusammenzustellen. Diese Sequenz zeigt, wie aufgrund dieser Ereignisse, die ins Stocken geratenen Verhandlungen nun schnell voranschreiten und man zu Lösungen findet. Gleichzeitig zieht eine gemeinsame Armee erneut gegen Napoleon in den Krieg und besiegt ihn in der letzten Schlacht bei Waterloo.
 
  • Arbeitsblatt 2: Napoleons „Stufenjahre“ – Karriere eines Feldherrn
 
 
Ergebnisse des Kongresses (Sequenz 4:10 min)
In dieser Sequenz wird zusammengefasst, zu welchen Ergebnissen der Kongress kam. Es wird das alte Gleichgewicht der Mächte wiederhergestellt. Polen wird erneut geteilt und es wird der Deutsche Bund gegründet. Entgegen der Hoffnungen der deutschen Bevölkerung entsteht jedoch kein einheitlicher deutscher Nationalstaat, sondern ein lockerer Staatenbund mit 35 unabhängigen Einzelstaaten und vier freien Reichsstädten. Viele Probleme werden auf dem Wiener Kongress nicht gelöst. Trotzdem schafft man in dieser Zeit eine Friedensordnung für Europa, die über einen langen Zeitraum Bestand haben wird.
 
  • Arbeitsblatt 5: Verhandlungen auf dem Wiener Kongress
  • Arbeitsblatt 7: Territoriale Neuordnung Europas
  • Arbeitsblatt 8: Der Deutsche Bund
  • Arbeitsblatt 9: Nach dem Wiener Kongress: Enttäuschte Hoffnungen
  • Arbeitsblatt 10: Nach dem Wiener Kongress: Die Deutsche Frage
  • Arbeitsblatt 11: Die Heilige Allianz
 
 
Bildergalerien „Napoleon herrscht in Europa” (10 Bilder) und „Verhandlungen in Wien“ (7 Bilder)
Die erste Bildergalerie enthält Gemälde von Napoleon und seinen Schlachten von verschiedenen Malern des 19. Jahrhunderts. Die zweite Bildergalerie zeigt neben zwei Gemälden zum Wiener Kongress, die Porträts einiger wichtiger Vertreter der Siegermächte gegen Napoleon, die am Verhandlungstisch in Wien zusammengekommen sind.
 
 
Bildergalerie „Territoriale Gliederung Europas“ (3 Karten)
Diese Bildergalerie enthält folgende Karten:
 
  1. Europa unter französischer Vorherrschaft (1812)
  2. Europa vor und nach dem Wiener Kongress
  3. Der Deutsche Bund (1815)
 
 
Interaktive Karten „Europa unter französischer Vorherrschaft” und „Europa vor und nach dem Wiener Kongress“
Mithilfe der ersten interaktiven Karte können sich die Schülerinnen und Schüler einen Überblick darüber verschaffen, wie weit Napoleon seine Vorherrschaft über Europa bis ins Jahr 1812 ausdehnen konnte und welche Gebiete unter seinem Machteinfluss standen. Die Dimension der territorialen Ausdehnung wird durch die unterschiedliche Farbgebung gut sichtbar.
 
Die zweite interaktive Karte zeigt am Beispiel der Großmächte und des Deutschen Bundes, wie Europa nach dem Wiener Kongress neu geordnet, Grenzen neu gezogen und das alte Gleichgewicht der Mächte dadurch wiederhergestellt wurde (Restauration). Die Schülerinnen und Schüler können sich anschauen, welche Gebiete die einzelnen Länder dazugewonnen haben bzw. abgeben mussten.
 
 
 
Kommentar zu den Arbeitsblättern
 
Arbeitsblatt 1: Fragen zum Film
Das erste Arbeitsblatt kann bei der ersten Sichtung des Gesamtfilmes begleitend eingesetzt werden, um die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler bereits gezielt auf bestimmte Punkte zu lenken. Darüber hinaus helfen die grundlegenden Fragestellungen den Lernenden dabei, sich einen Überblick über die wichtigsten Personen, Ereignisse und Hintergründe rund um den Wiener Kongress zu verschaffen. Hilfreich ist, wenn sich die Schülerinnen und Schüler die Fragen vor der Filmsichtung durchlesen, um zu wissen, worauf sie achten müssen. Es sollte über dieses Arbeitsblatt hinaus der Klasse nach der Filmsichtung die Möglichkeit gegeben werden, sich über ihre ersten Eindrücke zu dem Film und zu den Besonderheiten der filmischen Umsetzung dieser Thematik austauschen zu können.
 
Arbeitsblatt 2: Napoleons „Stufenjahre“ – Karriere eines Feldherrn
Anhand der zeitgenössischen Darstellung „Napoleons Stufenjahre“ werden wichtige Stationen der Karriere Napoleons präsentiert, die von den Schülerinnen und Schülern in Eigenarbeit nachrecherchiert und zugeordnet werden. Das Arbeitsblatt schließt sich thematisch an die Sequenz „Kampf gegen Napoleon“ sowie die Sequenz „Napoleon kehrt zurück“ an, kann aber auch unabhängig vom Film eingesetzt werden. Darüber hinaus bietet die Bildergalerie zu Napoleon und das Dokument mit Kurzinformationen zu den wichtigsten Napoleonischen Schlachten eine gute Ergänzung zur Eigenrecherche der Lernenden. All diese Materialien können als Ausgangsbasis dienen für eine Lebensbeschreibung Napoleons und zugleich für einen Überblick über die europäische Geschichte dieser Zeit. Die schriftliche Ausarbeitung kann flexibel erfolgen (Tabelle, Text) und sowohl zur Wiederholung von bereits Gelerntem als auch zur Weiterführung dienen.
Das Arbeitsblatt kann in Einzel-, aber auch in Partnerarbeit bearbeitet werden. Zum Vorgehen bei der Analyse von politischen Karikaturen bietet dieses Arbeitsblatt Hinweise und Hilfestellungen. Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler ihre Methodenkompetenz in Bezug auf die Interpretation von Herrschaftsbildern schulen. Am Beispiel der beiden Bilder des Malers Jacques-Louis David („Kaiserkrönung Napoleons“ und „Napoleon überschreitet den St. Bernhard-Pass“) können die Schülerinnen und Schüler die Selbstdarstellung Napoleons analysieren (die Bilder stehen auch in der Bildergalerie zur Verfügung).
 
Arbeitsblatt 3: Napoleon und Europa
Dieses Arbeitsblatt kann im Anschluss an die Sequenz „Kampf gegen Napoleon“ eingesetzt werden und vertieft die dort angesprochenen Ereignisse. Anhand eines kurzen wissenschaftlichen Textes und kombiniert mit den Informationen der Filmsequenz sollen die Schülerinnen und Schüler Folgen und Bedeutung der Herrschaft Napoleons über Europa zusammenfassen und bewerten. Auch hier bietet sich die Kombination mit der Bildergalerie zu Napoleon und das Dokument mit den Kurzinformationen zu den wichtigsten Napoleonischen Schlachten als Ergänzung an. In einem zweiten Schritt werden die territorialen Veränderungen durch die Napoleonischen Kriege anhand von Kartenmaterial wiederholt.
 
Arbeitsblatt 4: Napoleon und Deutschland
Dieses Arbeitsblatt kann zum einen im Anschluss an die Sequenz „Kampf gegen Napoleon“ eingesetzt werden, ist aber auch ohne Filmeinsatz verwendbar. Ein Brief Napoleons an seinen Bruder Jérôme, den Herrscher des neu geschaffenen Königreichs Westfalen, sowie ein Brief von Jérôme an Napoleon bieten Zugang zur Napoleonischen Herrschaftspraxis und der Stimmung in Deutschland: Reformziele Napoleons und fortschrittliche gesellschaftliche Veränderungen werden mit Ausbeutung und Unterdrückung der Bevölkerung in Kontrast gesetzt. In einem zweiten Schritt bietet sich Gelegenheit zu einer abwägenden Bewertung und Diskussion. Hier bietet es sich an, das Arbeitsblatt in zwei Gruppen bearbeiten zu lassen.
Hinweis zur Differenzierung: Der Quellentext zu Teil 2 des Arbeitsblattes „Unzufriedenheit in Deutschland“ kann problemlos vereinfacht und gekürzt werden, indem der letzte Absatz herausgenommen wird.
 
Arbeitsblatt 5: Verhandlungen auf dem Wiener Kongress
Auf diesem Arbeitsblatt wird die Hauptthematik des Films vertieft. Es bezieht sich auf die Sequenz „Neuordnung Europas in Wien“. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit den Verhandlungspositionen und Interessen der Teilnehmer des Wiener Kongresses und den sich daraus ergebenden Konflikten auseinander. Nachdem die verschiedenen Positionen festgestellt und gesichert sind, kann daran anschließend eine Analyse der Interessen und Probleme erfolgen. Hier bietet sich eine Aufteilung der Klasse nach Teilnehmern am Kongress an, die Basis für eine Diskussion oder ein Rollenspiel bietet. Inhaltlich bieten die interaktiven Karten dieser Produktion eine gute Ergänzung zu dieser Thematik.
 
Arbeitsblatt 6: Der Kongress tanzt
Dieses Arbeitsblatt bezieht sich auf die Sequenz „Hinter den Kulissen“, bietet darüber hinaus aber auch Anknüpfungspunkte zu der Sequenz „Napoleon kehrt zurück“, sodass ein Einsatz beider Sequenzen sinnvoll (aber nicht zwingend erforderlich) ist. Anhand einer zeitgenössischen Quelle werden die gesellschaftlichen Besonderheiten des Wiener Kongresses thematisiert und von den Schülerinnen und Schülern in Bezug zu den Informationen aus der Sequenz gesetzt. Die multiperspektivische Betrachtung des Wiener Kongresses durch die Schülerinnen und Schüler wird durch Betonung der Bedeutung verschiedener, aus heutiger Sicht ungewöhnlicher Faktoren wie des Einflusses von Frauen in der Politik der damaligen Zeit gefördert. Die Rückkehr Napoleons wird ebenfalls als Anlass zu einer schnellen Einigung erkennbar und bietet Anlass zur Diskussion über die Motive der Verhandlungspartner.
 
Arbeitsblatt 7: Territoriale Neuordnung Europas
Dieses Arbeitsblatt behandelt die Neuordnung der politischen Landkarte Europas auf dem Wiener Kongress und bezieht sich auf die Sequenz „Ergebnisse des Kongresses“. Es kann aber auch für den Gesamtfilm verwendet werden, denn dieser Aspekt ist zentral für die Thematik. Das Arbeitsblatt bietet zunächst die Möglichkeit der Wiederholung der Ziele der Verhandlungspartner (mit oder ohne Einsatz der Sequenz „Neuordnung Europas in Wien“). Mithilfe der Informationen aus dem Film und durch Analyse des dazugehörigen Kartenmaterials erfolgt eine Bestandsaufnahme und Sicherung der territorialen Ergebnisse des Wiener Kongresses. In einem dritten, analytisch-vergleichenden Schritt  werden die gegebenen Ziele in Bezug zu den Ergebnissen bewertet. Hier bietet sich der Einsatz der interaktiven Karten an.
 
Arbeitsblatt 8: Der Deutsche Bund
Hier wird ein zentrales Ergebnis des Wiener Kongresses thematisiert: die Gründung des Deutschen Bundes. Dieses Arbeitsblatt kann auch unabhängig vom Film eingesetzt werden. Anhand ausgewählter Artikel der Bundesakte werden zunächst grundlegende Rahmenbedingungen und Bestimmungen des Deutschen Bundes inhaltlich erarbeitet. In einem zweiten Schritt erfolgt eine territoriale Einordnung der Grenze des deutschen Gebietes anhand des vorhandenen Kartenmaterials. Die Problematik der geografischen Lage von Österreich und Preußen als größte Länder des Bundes wird in einem dritten Schritt analysiert. Der Einsatz der interaktiven Karten bietet sich an dieser Stelle an.
 
Arbeitsblatt 9: Nach dem Wiener Kongress: Enttäuschte Hoffnungen
Dieses Arbeitsblatt bietet über zeitgenössische Lebenserinnerungen einen Zugang zu den Hoffnungen und Erwartungen der deutschen Nationalbewegung, die durch den Wiener Kongress enttäuscht wurden. Das Arbeitsblatt kann auch unabhängig vom Film eingesetzt werden. In einem ersten Schritt erarbeiten die Schülerinnen und Schüler anhand der Erinnerungen des Lehrers Gerd Eilers die Bedeutung des gemeinsamen Kampfes gegen Napoleon für viele Deutsche und die Erwartungen, die an den Sieg geknüpft wurden. In weiteren Schritten wird dies mit den Interessen der Fürsten kontrastiert und dann mit den Ergebnissen des Wiener Kongresses in Bezug gesetzt. Zusatzaufgaben zum wichtigen Grundwissensbegriff Restauration sowie zur Heiligen Allianz erlauben eine Vertiefung der Thematik.
Hinweis zur Differenzierung: Falls die Textquelle für die jeweilige Schülergruppe zu lang bzw. zu anspruchsvoll ist, kann sie durch die auf dem folgenden Arbeitsblatt 10 verwendete Quelle („Ein Deutschland soll es sein …“) mit den dazugehörigen Fragen ersetzt werden.
 
Arbeitsblatt 10: Nach dem Wiener Kongress: Die Deutsche Frage
Dieses Arbeitsblatt bezieht sich auf die Sequenz „Ergebnisse des Kongresses“. Hier werden die  spezifischen Probleme der sogenannten Deutschen Frage und der Gründung des Deutschen Bundes behandelt. Dieses Arbeitsblatt kann auch unabhängig vom Film eingesetzt werden. Es wird zunächst die Position der deutschen Nationalbewegung und ihrer Hoffnungen auf einen Nationalstaat den Überlegungen der Staatsmänner gegenübergestellt. Deren Hauptziel ist es nämlich, ein Gleichgewicht in Europa herzustellen. Ein Auszug aus den Lebenserinnerungen des jungen Lehrers Gerd Eilers dient im ersten Teil des Arbeitsblatts als Basis für die Erarbeitung der Hoffnungen der Nationalbewegung im Anschluss an den Sieg über Napoleon und die Enttäuschung dieser Hoffnungen auf dem Wiener Kongress. Eine zeitgenössische Aussage über die Bedeutung des Deutschen Bundes als Garant des Gleichgewichts in Europa ist Basis des zweiten Teils des Arbeitsblatts zur Erarbeitung dieser Position. In der Zusammenführung kontrastieren die Schülerinnen und Schüler die jeweiligen Motive und Ziele der Nationalbewegung bzw. der europäischen Staatsmänner. Hier bietet sich eine Gegenüberstellung und Diskussion in zwei Gruppen an. Eine Zusatzaufgabe zum wichtigen Grundwissensbegriff Restauration kann vertiefend bearbeitet werden. Das Arbeitsblatt bietet darüber hinaus eine weiterführende Aufgabe für höhere Klassenstufen, in der Bezug genommen wird auf die Nachkriegssituation im 20. Jahrhundert. Falls bei höheren Klassenstufen bzw. leistungsstarken Schülergruppen gewünscht, kann der Quellentext zum ersten Teil des Arbeitsblattes „Ein Deutschland soll es sein …“ durch den Quellentext von Arbeitsblatt 9 ergänzt werden.
 
Arbeitsblatt 11: Die Heilige Allianz
Dieses Arbeitsblatt bietet eine inhaltliche Ergänzung zum Film. Nach dem Wiener Kongress schließen sich die drei Monarchen Russlands, Österreichs und Preußens nach dem endgültigen Sieg über Napoleon Bonaparte am 26. September 1815 in Paris zu einem Bündnis zusammen. Die ideologische Grundlage der Heiligen Allianz sowie die Bedeutung dieser Grundlagen für die Herrschaft der Fürsten werden anhand einer Analyse der Vereinbarung zwischen Österreich, Russland und Preußen erarbeitet. In einem weiteren Schritt wird eine Allegorie zur Heiligen Allianz untersucht und ausgewertet, wobei die symbolische, öffentlichkeitswirksame Aussage erkennbar wird. Zugleich werden hier Text- und Bildanalysekompetenzen geschult und eingeübt.
 
 
 
Produktionsangaben
 
Der Wiener Kongress: Neuordnung Europas nach Napoleon (DVD)
 
Produktion
FWU Institut für Film und Bild, 2014
 
Konzept
Melanie Ziegler
 
Arbeitsmaterial
Laura Pachtner
 
Bilder
Wikimedia Commons
akg-images
makido film
 
Pädagogische Referentin im FWU
Melanie Ziegler
 
 
 
Produktionsangaben zum Film
 
„Der Wiener Kongress: Neuordnung Europas nach Napoleon“
 
Bearbeitete Fassung
FWU Institut für Film und Bild
 
Produktion
makido film
 
Redaktion FWU
Melanie Ziegler
 
Redaktion makido film
Golli Marboe
Iris Haschek
Carolina Meyer
 
Buch & Regie
Melissa Müller
Monika Czernin
 
Schnitt
Markus Wogrolly
Max Haberl
 
Kamera
Erik Schimschar
 
Dank an
Bundeskanzleramt Österreich
 
Eine  Koproduktion von
ORF, ZDF, ZDFinfo, makido film, bmuk
 
In Zusammenarbeit mit
ARTE
 
Gefördert von
Fernsehfonds Austria
Filmfonds Wien
 
 
 
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