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Preisstabilität
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Preisstabilität
 
 
Didaktische Hinweise
 
Geld ist im täglichen Leben von uns allen präsent. Wir geben Geld aus, tätigen Überweisungen, holen uns Geld aus dem Geldautomaten. Solange der Wert „unseres“ Geldes stabil bleibt, ist auch alles in Ordnung. Aber was ist, wenn plötzlich die Preise steigen? Warum sinken oder steigen Zinsen auf Sparguthaben oder für Kredite? Wie reagiere ich als Konsument auf Änderungen des Preisniveaus? Was ist überhaupt „Preisstabilität“? Und was hat die Deutsche Bundesbank bzw. die Europäische Zentralbank (EZB) damit zu tun?
Durch den Film „Preisstabilität“ zieht sich die Geschichte von Vincent und Marie, die im Alltag immer wieder in Situationen geraten, in denen Geld, Preisstabilität, aber auch geldpolitische Maßnahmen des Eurosystems ihr Leben unmittelbar berühren und beeinflussen. Neben dem Film ermöglicht der Einsatz der vier thematisch gegliederten Sequenzen und der darauf abgestimmten Arbeitsblätter eine vertiefende oder auch erweiternde Erarbeitung. Zwei barrierefreie und eine englische Filmfassung erweitern das Angebot zusätzlich.
 
Adressaten
Allgemeinbildende Schulen (Klasse 9–13), Fachoberschulen und Berufsbildende Schulen
 
Bezug zu Lehrplänen und Bildungsstandards
Die Europäische Währungsunion und deren Geldpolitik finden sich in unterschiedlicher Tiefe in vielen Lehrplänen vor allem der Fächer Sozialkunde, Sozialwissenschaften, allgemeine Wirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre sowie Betriebswirtschaftslehre wieder. Die vorliegende Produktion ist überwiegend für den Einsatz ab Jahrgangsstufe 10 (Gymnasium, Fachoberschule, Berufsschule) konzipiert. Einige Inhalte und Arbeitsblätter sind jedoch auch für die Jahrgangsstufe 8/9 an allgemeinbildenden Schulen geeignet (z. B. Entstehung des Geldes, Grundlagen des Zahlungsverkehrs, Beobachtungsaufträge zu den Sequenzen). Durch die Produktion werden folgende Lehrplaninhalte vermittelt:
  • Entstehung des Geldes
  • Geld und Zahlungsverkehr
  • Kredite
  • Inflation und Deflation (Wesen, Entstehung, historische Erfahrung)
  • Preisstabilität im Euro-Raum (Messung, Definition)
  • Entstehung von Preisen durch Angebot und Nachfrage
  • das Eurosystem bzw. das Europäische System der Zentralbanken
  • Instrumente der Europäischen Geldpolitik (Leitzins, Quantitative Easing)
  • Wirkung geldpolitischer Maßnahmen
 
Kompetenzbereich Fachwissen
Die Schülerinnen und Schüler
  • sind sich der Bedeutung, Funktionen und Vorteile von Geld als Zahlungsmittel bewusst;
  • schätzen die Bedeutung der Geldwertstabilität aus der Sicht unterschiedlicher Wirtschaftssubjekte ein;
  • gewinnen Einblick in die Funktionsweise der Preisbildung und verstehen die Regulierung der Preise über Angebot und Nachfrage;
  • unterscheiden verschiedene Arten von Krediten anhand der Rückzahlungsmodalitäten und schätzen die jeweiligen Vor- und Nachteile, ausgehend von ihrer individuellen Situation, reflektiert ein;
  • kennen die grundlegende Organisation des ESZB (Europäisches System der Zentralbanken);
  • verstehen die grundlegende Intention und Wirkungsweise der europäischen Geldpolitik und kennen grundlegende Instrumente (insbesondere Leitzinsen);
  • können den Transmissionsmechanismus erklären sowie dessen Wirkungsgrenzen beschreiben und einschätzen.
 
Kompetenzbereich Schlüsselkompetenz (auch fachspezifische)
Die Schülerinnen und Schüler
  • strukturieren sukzessive Texte in den Arbeitsmaterialien;
  • erschließen klare Kernbotschaften aus größeren Zusammenhängen;
  • analysieren Grafiken und arbeiten die Kernaussagen heraus;
  • nutzen einfache finanzmathematische Formeln (Währungsrechnen, Zinsrechnung);
  • erstellen grafische Darstellungen (z. B. Diagramme) und leiten daraus Aussagen ab;
  • können die Auswirkungen von externen Einflüssen auf das Angebot und die Nachfrage und damit auf den Preis darstellen;
  • nutzen Modelle zur Beschreibung des Wirtschaftsgeschehens (Marktmodell, Kreislaufmodell, Transmissionsmechanismus).
 
Kompetenzbereich Beurteilung/Bewertung
Die Schülerinnen und Schüler
  • vollziehen inflatorische und deflatorische Prozesse nach und können die Auswirkungen auf sich als Konsumenten und auf die Gesamtwirtschaft einschätzen und begründen;
  • beurteilen geldpolitische Maßnahmen der europäischen Geldpolitik hinsichtlich ihrer beabsichtigten Wirkungsweise vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftspolitischen Situation und den Wirkungsgrenzen.
 
Kompetenzbereich Kommunikation/Methodenkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
  • können thematisch relevante Informationen aus dem Film herausarbeiten und gliedern;
  • strukturieren thematisch relevante Informationen aus verschiedenen Informationsquellen (Film, Text, Internet);
  • erarbeiten und verknüpfen Einsichten und organisieren diese;
  • üben sich in Medienkompetenz;
  • üben sich in der Partner- und Gruppenarbeit;
  • üben Präsentationstechniken vor der Klasse.
 
Einsatzmöglichkeiten und Inhalt
Im ersten Kapitel ist der Film „Preisstabilität“ in voller Länge abgelegt. Er wird durch drei Arbeitsblätter und den Filmtext ergänzt.
 
Im zweiten Kapitel sind die thematisch aufeinander aufbauenden Themenbereiche des Filmes als Sequenzen separat anwählbar: „Vom Tauschhandel zum unbaren Zahlungsverkehr“, „Preis, Preisbildung, Preisniveau“, „Wenn wir Inflation hätten …“ und „Wenn wir Deflation hätten …“. Zum Filmverlauf beziehungsweise den Sequenzen passend sichern und vertiefen insgesamt elf Arbeitsblätter die Filminhalte.
 
Im dritten Kapitel stehen zusätzlich für den Einsatz in inklusiven Klassen barrierefreie Fassungen des Films zur Verfügung: Untertitel für Hörgeschädigte sind in der deutschen Fassung des Films zugeschaltet. Für Schülerinnen und Schüler mit Sehschädigung liegt zudem eine längere, audiodeskriptive Fassung des Films vor.
 
Kapitel vier bietet darüber hinaus eine englische Fassung des Films und den englischen Filmtext an und kann im bilingualen Unterricht oder bei Projekten in der Oberstufe eingesetzt werden.
 
Intention ist es, den Film zunächst in seiner ganzen Länge anzusehen (z. B. unter Bearbeitung ausgewählter, zum späteren Schwerpunkt passender Beobachtungsaufträge). Im Anschluss kann dann gezielt die gewünschte Thematik, je nach Schulart und Jahrgangsstufe (z. B. Kredite, Instrumente der Geldpolitik, Wirkungsweise der geldpolitischen Instrumente), in schülerzentrierter Vorgehensweise vertieft werden.
 
Die 14 Arbeitsblätter zum Gesamtfilm und zu den Themenschwerpunkten der Sequenzen dienen der Festigung und teilweise der vertiefenden Erarbeitung der Lerninhalte. Je nach Lerngruppe ermöglichen die Word-Vorlagen eine Anpassung oder Reduzierung der Aufgabenstellung.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten durch den Film eine komplette Übersicht über das Themenfeld, ggf. beschäftigen sie sich in Gruppen intensiv mit einem klaren Teilaspekt, den sie dann durch die Arbeitsmaterialien angeleitet aufarbeiten und letztlich präsentieren können. Dabei stehen immer wieder die Bezüge zur eigenen Lebenswelt sowie die eigene Meinung der Lernenden im Vordergrund, damit diese letztlich selbstbestimmt und fachlich fundiert über geldpolitische Fragestellungen diskutieren können. Auch der Einsatz in Vertretungs- oder Projektstunden mit einem bestimmten Fokus (z. B. Inflation, Kredite) bietet sich an. Vor der Präsentation des Films sollten der Arbeitsauftrag genannt und die ausgewählten Arbeitsblätter ausgeteilt werden.
 
Vorbereitung: Je nach methodischer Umsetzung sollten die Arbeitsblätter im Gruppensatz kopiert werden, gegebenenfalls auch die Lösung einmal pro Gruppe. Gut wäre es, wenn die Schülerinnen und Schüler Zugang zu Rechnern und dem Internet hätten.
 
Empfohlenes Vorgehen: Der Film bietet grundsätzlich viele Einsatzmöglichkeiten unter jeweils anderem Fokus. Als Lehrkraft wird man sich an den Kompetenzerwartungen bzw. Inhalten des jeweils gültigen Lehrplans orientieren und mit Blick auf die zur Verfügung stehenden Stunden Schwerpunkte bilden, dazu passende Arbeitsblätter auswählen und dann auch ggf. in den Arbeitsblättern entsprechende Aufgaben auswählen (bzw. Aufgaben streichen). Zu Beginn sollte der Gesamtfilm einmal gezeigt und anhand von ausgewählten Beobachtungsbögen reflektiert werden. Danach können einzelne Sequenzen wiederholt gezeigt und die Arbeitsblätter innerhalb einer Kleingruppe (ca. vier Schülerinnen und Schüler) bearbeitet werden. Ebenso ist es denkbar (je nach Klassenstärke), die einzelnen Themen bzw. Schwerpunkte auf die Kleingruppen aufzuteilen, um dann in Expertenreferaten im Plenum (mit entsprechender Arbeitszeit vorher) den Schwerpunkt des Arbeitsblattes sowie die Lösung bestimmter Aufgaben zu präsentieren und zu diskutieren.
Grundsätzlich sind zum Abschluss der Sequenz/eines Arbeitsblattes gemeinsame Diskussionsrunden über die Lösung ausgewählter Fragestellungen auf den Arbeitsblättern empfehlenswert. Diese sollen die persönliche Auseinandersetzung mit der Thematik sowie den individuellen Kompetenzgewinn verstärken und festigen.
 
 
Kapitel Film
Preisstabilität (Film 27 min)
Preisstabilität geht alle an – das merken auch Vincent und Marie, die Protagonisten des Films. Vincent möchte sich einen neuen Roller kaufen. Dazu benötigt er Geld. Er arbeitet und spart, allerdings beeinflussen immer wieder geldpolitische Maßnahmen sein Handeln. Ausgehend von Alltagssituationen in der Bank oder im Geschäft werden die Grundlagen von Geld und Geldpolitik an diesem Beispiel veranschaulicht.
Der Film behandelt ein breites Themenspektrum: von der Entstehung des Geldes über Grundlagen des Zahlungsverkehrs und der Preisbildung bis zu grundlegenden Begriffen und Zusammenhängen in Bezug auf Preisniveau, Inflation und Deflation sowie die Geldpolitik des Eurosystems, hier mit Schwerpunkt Zinssatz der Hauptrefinanzierungsgeschäfte („Leitzins“). Die Aufarbeitung setzt an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler an und stellt ausgehend von einer individuellen Konsumentscheidung Zusammenhänge dar.
Ergänzend zum Film sichert das „Beobachtungsprotokoll – Geldpolitik des Eurosystems“ zentrale Filminhalte und unterstützt die Konzentration auf die Informationsvermittlung. Um das Arbeitsblatt „Preisniveau und Inflation – Vertiefung“ bearbeiten zu können, sollten die zentralen Begriffe und Zusammenhänge aus dem Film abgeklärt sein, da die Schülerinnen und Schüler aufgefordert sind, die Auswirkungen einer Inflation u. a. auf die Sparquote eigenständig zu beschreiben und zu beurteilen. Noch weiter geht das Arbeitsblatt „Interview – Vertiefung Geldpolitik“, das über den Film hinaus ergänzende Informationen vermittelt, mit dem Ziel, eine eigenständige und umfassende Präsentation selbst zu verfassen.
  • Arbeitsblatt 1: Beobachtungsprotokoll – Geldpolitik des Eurosystems
  • Arbeitsblatt 2: Preisniveau und Inflation – Vertiefung
  • Arbeitsblatt 3: Interview – Vertiefung Geldpolitik
 
Kapitel Filmsequenzen
Vom Tauschhandel zum unbaren Zahlungsverkehr (Filmsequenz 6:40 min)
Eine kurze Geschichte des Geldes eröffnet diese Filmsequenz: Angefangen bei der Selbsterzeugung über den Tausch bis hin zu geldähnlichen Zahlungsmitteln spannt sich der Bogen der Entstehung des Geldes, wie wir es kennen. Letztendlich kommt man in der Jetzt-Zeit an. Girokonten und bargeldlose Bezahlung sind mittlerweile sichere und praktische Zahlungsmethoden. Möchte man jedoch über die Landesgrenzen hinaus handeln, so kommt es wieder aufgrund des Wechselkurses zu neuen Herausforderungen. Eine gemeinsame Währung schafft innerhalb Europas Abhilfe.
Vincent zahlt Geld in der Bank ein, um auf seinen Roller zu sparen. Dabei bekommt er den Hinweis auf die Möglichkeit eines Ratenkredits, den er ernsthaft in Erwägung zieht. Allerdings muss er dafür natürlich Zinsen an die Bank zahlen. In diesem Zusammenhang wird am Ende der Sequenz noch der Begriff „Leitzins“ eingeführt.
Das „Beobachtungsprotokoll – Marie, Vincent und das Geld“ sichert die Informationsvermittlung.
Der Auftrag des Arbeitsblatts „Wir tauschen …“ versetzt die Schülerinnen und Schüler in die Situation, die Mühen des Tauschhandels ohne Geld selbst zu erleben und Schlüsse daraus zu ziehen. Zur konkreten Schulung der Finanzkompetenz kann das Arbeitsblatt „Kredite und Zinssätze“ eingesetzt werden, das verschiedene Arten von Krediten vorstellt und Berechnungen aufgibt. Dieses Arbeitsblatt beinhaltet auch Aufgaben, bei denen ein Tabellenkalkulationsprogramm bzw. das Internet verwendet werden soll. Die Durchführung in einem Computerraum ist empfehlenswert.
  • Arbeitsblatt 4: Beobachtungsprotokoll – Marie, Vincent und das Geld
  • Arbeitsblatt 5: Wir tauschen – Die Tauscherei mit dem Ei
  • Arbeitsblatt 6: Finanzkompetenz – Kredite und Zinssätze
 
Preis, Preisbildung, Preisniveau (Filmsequenz 4:20 min)
Die nächste Filmsequenz beginnt in einem kleinen Obst- und Gemüseladen. Marie möchte Zutaten für einen Obstsalat kaufen. Die Orangen sind aber heute ungewöhnlich teuer. Warum eigentlich? Anhand dieses Beispiels wird die Preisbildung durch Angebot und Nachfrage erklärt, ebenso die Bedeutung der Preise als Signal für Konsumenten und Hersteller.
Nach einem Friseurbesuch ist Vincent enttäuscht: Zehn Euro mehr gezahlt, und man sieht trotzdem keinen Unterschied! Maries neues Smartphone dagegen war im Vergleich zu ihrem alten ein Schnäppchen. Ein so empfundenes subjektives Preisniveau kann nicht zu repräsentativen Messzwecken herangezogen werden. Die Filmsequenz erklärt daher das Konzept des Warenkorbs, mit dem ein objektives Preisniveau ermittelt wird: der Verbraucherpreisindex (VPI) in Deutschland sowie der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für den Euro-Raum. Die Begriffe Inflation, Deflation und Preisstabilität werden eingeführt.
Mit dem „Beobachtungsprotokoll – Preisveränderungen und Verbraucherpreisindex“ werden die Mechanismen von Angebot und Nachfrage abgefragt und die Begriffe des Themenfeldes geklärt. Zu einer kreativen Übertragung auf die eigene Lebenswelt leitet das Arbeitsblatt „Der Taschengeld-Warenkorb“ an. Mithilfe des Arbeitsblattes „Preisbildung – Angebot und Nachfrage“ lassen sich das Marktmodell sowie Verschiebungen der Angebots- und Nachfragekurve und der daraus resultierenden Veränderungen des Gleichgewichtspreises schülerzentriert erarbeiten. Die Vorgehensweise orientiert sich dabei am Beispiel im Film (Orangenmarkt).
  • Arbeitsblatt 7: Beobachtungsprotokoll – Preisveränderungen und Verbraucherpreisindex
  • Arbeitsblatt 8: Der Taschengeld-Warenkorb
  • Arbeitsblatt 9: Preisbildung – Angebot und Nachfrage
 
Wenn wir Inflation hätten … (Filmsequenz 7:40 min)
Vincent ist im Rollerladen. Aber oh Schreck: Sein Traumroller ist teurer geworden! Marie gibt ihm den Ratschlag, ihn lieber jetzt zu kaufen als in einem Jahr, da in letzter Zeit alles teurer geworden sei. Anhand dieses Szenarios wird nun überblickend dargestellt, was sich im eigenen Leben und im Wirtschaftsleben ändert, wenn die Signalwirkung der Preise aufgrund von Inflation außer Kraft gesetzt wird.
Auf dem Weg zur Bank, wo Vincent einen Kredit für den Roller aufnehmen will, machen Marie und Vincent eine Tankpause – auch der Sprit ist wieder teurer geworden. Anhand des Beispiels „Rohöl“ werden Ursachen von Inflation sowie Erst- und Zweitrundeneffekte erklärt.
In der Bank angekommen erfahren Vincent und Marie, dass die Zinsen deutlich angestiegen sind – da nimmt Vincent doch keinen Kredit auf! Warum sind die Zinsen plötzlich so hoch? Die Intervention des Eurosystems, hier eine Leitzinserhöhung, und deren erwünschte geldpolitische Wirkung werden nun veranschaulicht. Anhand von Ursache-Wirkungsketten wird in vereinfachter Form der Transmissionsmechanismus erklärt.
 
Wenn wir Deflation hätten … (Filmsequenz 5:30 min)
Wieder sind Marie und Vincent im Rollerladen. Aber diesmal ist der Roller billiger! Da dieser Abwärtstrend schon länger zu beobachten ist, möchte Vincent seine Kaufentscheidung noch etwas hinauszögern – vielleicht kostet der Roller nächste Woche noch weniger? Auch wenn sich bei Preissenkungen zuerst Verbraucher und Sparer freuen, wird doch schnell die Kehrseite einer Deflation deutlich: Aufgrund des Konsumverzichts geht es der Wirtschaft schlechter. Die negativen Folgen von Deflation sowie deren Ursachen werden dargestellt. 
Vincent und Marie befinden sich nun wieder in der Bank, diesmal sind die Zinsen jedoch merklich gefallen. Vincent freut sich und nimmt den Kredit für den Roller auf, um ihn zu kaufen. Gesamtwirtschaftlich betrachtet verfolgt die Geldpolitik mit einer Leitzinssenkung natürlich genau dieses Ziel – durch niedrigere Zinsen Einfluss auf die Preise durch Nachfrageerhöhungen zu nehmen. Allerdings hat das Eurosystem bei einer Deflation deutlich begrenztere Möglichkeiten, da kein Konsument negative Zinsen auf seine Einlagen bei einer Bank zahlen wird.
In den ergänzenden Arbeitsblättern werden die Informationen aus beiden Filmsequenzen zu Inflation und Deflation zugrunde gelegt. Das Beobachtungsprotokoll sichert die Begriffe und Mechanismen im Vergleich. Mit Arbeitsblatt 11 können die Wirkung der geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems und bestehende Wirkungshemmnisse als Vertiefung zum Film erarbeitet werden. Grundlegende Kenntnisse von Marktmodell und Wirtschaftskreislauf sind für dieses Arbeitsblatt erforderlich. Im Arbeitsblatt „Instrumente der Zentralbank – Der Leitzins“ wird u. a. der Transmissionsmechanismus ausführlich bearbeitet. Auch findet ein Abgleich zwischen der Inflationsrate und den Leitzinsänderungen des Eurosystems seit 1999 anhand zweier Grafiken statt. Grundlegende Kenntnisse des Wirtschaftskreislaufs sind für dieses Arbeitsblatt erforderlich. Das Arbeitsblatt „Erst- und Zweitrundeneffekte“ greift das Beispiel aus dem Film, Anstieg des Rohölpreises, auf und hinterfragt die möglichen Auswirkungen. Mit dem Arbeitsblatt „Instrumente der Zentralbank – Quantitative Easing“ kann das Instrument der quantitativen Lockerung erarbeitet werden. Diese Thematik wird im Film nur indirekt gegen Ende der letzten Sequenz angesprochen: „In solch einer Situation muss die Zentralbank zu besonderen Maßnahmen greifen, um die Kreditzinsen dennoch nach unten zu drücken.“ (24:49 min). Demnach gibt es nur diesen indirekten Anknüpfungspunkt zum Film. In der Realität ist jedoch dieses Instrument seit der Finanzkrise 2008 verstärkt und nicht unumstritten im Einsatz. Grundlegende Kenntnisse von Marktmodell und Wirtschaftskreislauf sind für dieses Arbeitsblatt erforderlich.
  • Arbeitsblatt 10: Beobachtungsprotokoll – Inflation und Deflation
  • Arbeitsblatt 11: Wirkung geldpolitischer Maßnahmen – Grundlagen
  • Arbeitsblatt 12: Instrumente der Zentralbank – Der Leitzins
  • Arbeitsblatt 13: Erst- und Zweitrundeneffekte
  • Arbeitsblatt 14: Instrumente der Zentralbank – Quantitative Easing
 
Weiterführende Links
Geld und Geldpolitik. Schülerbuch der Deutschen Bundesbank. Ausgabe Frühjahr 2015:
Ökonomisches Bildungsangebot der Bundesbank:
 
 
 
 
Produktionsangaben
 
Preisstabilität
 
Produktion
Deutsche Bundesbank und
FWU Institut für Film und Bild, 2016
 
Bildnachweis
Deutsche Bundesbank
FWU Institut für Film und Bild
Fotolia
 
Arbeitsmaterial
Barbara Stoll
Tobias Tyll
 
Pädagogische Referentin im FWU
Petra Müller
 
 
Produktionsangaben zum Film
 
„Preisstabilität“
 
Produktion
Lopane-Film
 
im Auftrag der
Deutschen Bundesbank und des FWU Institut für Film und Bild, 2016
 
Buch
Wolfgang Grimmeisen
 
Regie
Monika Latzel
 
Regieassistenz
Birgit Wertenson
 
Ton
Norbert Kleiner
 
Kamera
Markus Krämer
 
Animation
Markus Krämer
Anna Lux
 
Schnitt
Wolfgang Grimmeisen
 
Darsteller
Isabell Will
Michl Bloching
Svenja Weiß
Meskerem Brook
Manfred Röhrle
Katja Stadler
 
Sprecher
Cordula Hieber (deutsche Filmfassung)
David Keehoe (englische Filmfassung)
 
Audiodeskriptive Fassung
VerbaVoice
 
Fachberatung
Dr. Benedikt Fehr, Deutsche Bundesbank
Dr. Andreas Kaun, Deutsche Bundesbank
Katja Neidlein, Deutsche Bundesbank
Barbara Stoll
 
Redaktion
Petra Müller
 
 
© 2016
Deutsche Bundesbank
 
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