Medienkritische Analyse: Deutschland ― England

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Kolumbus und die „Entdeckung” der „Neuen Welt”

Medienkritische Analyse

 

Geschichtsmagazine sind Illustrierte, Abbildungen spielen eine große Rolle. Das deutsche Magazin „GEO-EPOCHE: Das Zeitalter der Entdecker (2007)“ hat dem Artikel „Jenseits des Horizontes“ (2007) sechs großformatige Illustrationen beigefügt. Wir befassen uns in den folgenden Aufgaben mit der medienkritischen Analyse dieser Bilder.

 


Arbeitsaufträge

1

 

Arbeit an der Zeitleiste

Mithilfe der Zeitleiste erfährst du mehr über die im GEO-EPOCHE Artikel „Jenseits des Horizontes“ (2007) verwendeten Bilder. Ergänzend findest du dort auch Bilder aus dem deutschen Magazin „G/Geschichte“ und aus einem englischen Magazin. Ordne die Bilder ihrer Entstehungszeit nach auf der Zeitleiste ein und versuche mithilfe der beigefügten Informationstexte folgende Fragen zu beantworten:

a. Befindet sich unter den Illustrationen ein Bild, das von einem Augenzeugen stammt?

b. Zu welcher Zeit sind die meisten der Bilder entstanden, die die Magazine ausgewählt haben?

c. Worauf gründeten die Maler des 19. Jahrhunderts ihre Darstellung des Kolumbus und der Szenen der Überfahrt? Überlege gemeinsam mit deinem Partner.

d. Diskutiere: Sind die Gemälde aus dem 19. Jahrhundert als historische Dokumente für die Zeit des Kolumbus zu verstehen? Können wir sie als historische Quellen für das 15. Jahrhundert verwenden?

2

 

Untersuchung der abgebildeten Illustrationen

Um herauszufinden, ob die Illustrationen der Magazin-Artikel als historische Bildquellen gelten können oder nicht, müssen wir mehr über die Werke wissen.

a. Sammle möglichst viele Fragen, die in diesem Zusammenhang wichtig sind. Geben dir Bildunterschriften aus dem Magazin GEO-EPOCHE die notwendigen Informationen? Welche Angaben fehlen?

b. Vermute: Warum haben die Redakteure nur Bilder aus dem 19. Jahrhundert ausgewählt und nicht auch die ältesten Bilder, die wir haben und die du auch auf der Zeitleiste findest?

c. Warum geben die Redakteure des Magazins so wenig Informationen zu den Bildern? Stelle Vermutungen an, oder wende dich an die Redaktion des Magazins.

3

 

Analyse der Bilddarstellungen im Schulbuch

Welche Bilddarstellungen von Kolumbus und der Entdeckung des Seeweges nach „Indien“ findest du in deinem Schulbuch?

a. Prüfe die Abbildungen in deinem Schulbuch. Welche Informationen gibt dir das Buch zu den Bildern?

b. Diskutiere: Legen Schulbücher auf die Verwendung historischer Bildquellen mehr wert als das Magazin?

4

 

Analyse der Bildunterschriften

a. Welche Bildunterschriften sollten in Magazinen und im Schulbuch immer genannt werden, damit sich der Leser einen Eindruck verschaffen kann, ob es sich um eine Bildquelle handelt oder nicht?

b. Versuche bessere Bildunterschriften für die im Magazin verwendeten Bilder zu erstellen. Sie sollen deutlich machen, ob es sich bei den Bildern um historische Quellen handelt, oder nicht.
Tipp: Nutze hierfür auch die Informationen aus der Zeitleiste.

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Arbeitsaufträge

Der Schwerpunkt liegt hier bei der Schulung der Medienkompetenz und insbesondere bei der quellenkritischen Bewertung des Umgangs mit historischen Bildquellen.

 

1

 

Arbeit an der Zeitleiste

Mithilfe der Zeitleiste erfährst du mehr über die im GEO-EPOCHE Artikel „Jenseits des Horizontes“ (2007) verwendeten Bilder. Ergänzend findest du dort auch Bilder aus dem deutschen Magazin „G/Geschichte“ und aus einem englischen Magazin. Ordne die Bilder ihrer Entstehungszeit nach auf der Zeitleiste ein und versuche mithilfe der beigefügten Informationstexte folgende Fragen zu beantworten:

a. Befindet sich unter den Illustrationen ein Bild, das von einem Augenzeugen stammt?

Keine der Bildquellen stammt von einem Augenzeugen. Die Darstellungen sind in zeitlicher Distanz entstanden und von überlieferten Schriftquellen und Bildtraditionen beeinflusst.

b. Zu welcher Zeit sind die meisten der Bilder entstanden, die die Magazine ausgewählt haben?

Die meisten der ausgewählten Bilder sind Historienbilder aus dem 19. Jahrhundert. Dies könnte dadurch zu erklären sein, dass zur Zeit der Industrialisierung die „großen“ Erfinder und Entdecker sehr populär waren und das Interesse auf Kolumbus gelenkt wurde. Auch spielt der Kolonialismus des 19. Jahrhunderts sicher eine Rolle. Hinzu kommt, dass der Malstil der akademischen Historienmalerei sehr anschaulich und sehr dramatisch und emotional ist, sodass auch das heutige Publikum angesprochen wird.

c. Worauf gründeten die Maler des 19. Jahrhunderts ihre Darstellung des Kolumbus und der Szenen der Überfahrt? Überlege gemeinsam mit deinem Partner.

Da es keine bekannte zeitgenössische Bilddarstellung von Kolumbus und den Entdeckungsfahrten gibt, spielen hier Imagination und Bildtraditionen eine große Rolle.

d. Diskutiere: Sind die Gemälde aus dem 19. Jahrhundert als historische Dokumente für die Zeit des Kolumbus zu verstehen? Können wir sie als historische Quellen für das 15. Jahrhundert verwenden?

Diese Gemälde sind historische Bildquellen allein für ihre Entstehungszeit (19. Jahrhundert) und die Sicht der Maler (und Auftraggeber) auf das dargestellte Ereignis.

2

 

 

 

Untersuchung der abgebildeten Illustrationen

Um herauszufinden, ob die Illustrationen der Magazin-Artikel als historische Bildquellen gelten können oder nicht, müssen wir mehr über die Werke wissen.

a. Sammle möglichst viele Fragen, die in diesem Zusammenhang wichtig sind. Geben dir Bildunterschriften aus dem Magazin GEO-EPOCHE die notwendigen Informationen? Welche Angaben fehlen?

Die Bildunterschriften geben keine Auskunft zu folgenden Fragen: Z.B.
Wer ist der Künstler? War der Künstler Augenzeuge oder hat er das Werk mit zeitlichem Abstand geschaffen? Welche Quellen hat der Künstler als Grundlage für die Gestaltung des Bildes benutzt? Wann entstand das Bild? Wer gab das Bild in Auftrag? Aus welchem Anlass und für welchen Zweck wurde das Werk geschaffen? Wo befindet sich das Werk heute? Wie kam es dorthin?

b. Vermute: Warum haben die Redakteure nur Bilder aus dem 19. Jahrhundert ausgewählt und nicht auch die ältesten Bilder, die wir haben und die du auch auf der Zeitleiste findest?

Es kann vermutet werden, dass die Redakteure die Historiengemälde des 19. Jahrhunderts den eher einfach wirkenden, unseren Sehgewohnheiten fernen Holzschnitten und Kupferstichen des 15. und 16. Jahrhunderts vorziehen, weil die Historiengemälde das Geschehen anschaulicher, dramatischer und emotionaler darstellen. Weiter kann angenommen werden, dass die Historiengemälde des 19. Jahrhunderts von den Lesern als „realistischer“ und damit wirklichkeitsnäher wahrgenommen werden als die älteren Bilder, aber auch als beispielsweise das surrealistische Kolumbusgemälde Dalis. Schließlich aber sind zwischen den Holzschnitten und Kupferstichen aus dem 15. und 16. Jahrhundert und den Historiengemälden des 19. Jahrhunderts nur sehr wenige Darstellungen zu Kolumbus und den Entdeckungsreisen entstanden.

c. Warum geben die Redakteure des Magazins so wenig Informationen zu den Bildern? Stelle Vermutungen an, oder wende dich an die Redaktion des Magazins.

Die Redakteure wollen vor allem illustrieren; medien- und quellenkritische Aspekte scheinen sie nicht zu interessieren. Die Adressen für die Recherche lassen sich über die Verlage recherchieren.

 

3

 

Analyse der Bilddarstellungen im Schulbuch

Welche Bilddarstellungen von Kolumbus und der Entdeckung des Seeweges nach „Indien“ findest du in deinem Schulbuch?

a. Prüfe die Abbildungen in deinem Schulbuch. Welche Informationen gibt dir das Buch zu den Bildern?

b. Diskutiere: Legen Schulbücher auf die Verwendung historischer Bildquellen mehr wert als das Magazin?

Qualitätsvolle Schulbücher streben an, möglichst viele zeitgenössische Quellen zu verwenden und diese so zu beschriften, dass alle Angaben, die man für die historische Bildquellenarbeit benötigt, vorhanden sind (Maler, Titel, Technik, Format, aktueller Präsentationsort sowie Entstehungsjahr). Hinzu sollten Informationen zum Auftraggeber und dem ursprünglichen Präsentationsort kommen. Im Falle des Kolumbus-Themas gibt es keine unmittelbaren Bildquellen. Doch stehen die Holzschnitte und Kupferstiche dem Ereignis zeitlich näher als die Historiengemälde des 19. Jahrhunderts.

4

 

Analyse der Bildunterschriften

a. Welche Bildunterschriften sollten in Magazinen und im Schulbuch immer genannt werden, damit sich der Leser einen Eindruck verschaffen kann, ob es sich um eine Bildquelle handelt oder nicht?

Künstler, Titel, Technik, Format, aktueller Präsentationsort sowie Entstehungszeit. Weitere wichtige Informationen betreffen mögliche Quellen, welche vom Künstler herangezogen wurden.

b. Versuche bessere Bildunterschriften für die im Magazin verwendeten Bilder zu erstellen. Sie sollen deutlich machen, ob es sich bei den Bildern um historische Quellen handelt, oder nicht.
Tipp: Nutze hierfür auch die Informationen aus der Zeitleiste.


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