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Die orientalische Stadt - Beispiel Damaskus
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Die orientalische Stadt - Beispiel Damaskus
 
Einsatz und Adressaten
Der Orient ist ein zentrales Thema im Erdkundeunterricht und wird vor allem in der 7. bis 10. Klasse sowie im Sekundarbereich II behandelt. Die Schwerpunkte der vorliegenden Produktion „Die orientalische Stadt – Beispiel Damaskus“ sind:
  • Orient: topographischer Überblick, natur- und kulturräumliche Merkmale, Abgrenzung
  • Grundkenntnisse zu Klima, Vegetation und Wasserhaushalt, landwirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten (Wassermangel, Bewässerungslandwirtschaft, Oasenwirtschaft)
  • orientalische Stadt: Kennzeichen, Merkmale, Strukturen und moderne Entwicklungen
  • traditionelle orientalische Stadt im Wandel, Zusammenhänge, Siedlung und Religion
  • Wandel der traditionellen orientalischen Stadt durch moderne bzw. westliche Einflüsse
  • Landflucht, Verstädterung, Bevölkerungsentwicklung
  • die orientalische Stadt als Spiegel islamischer Kultur
  • Wesensmerkmale und Wandel: Zitadelle, Moscheebezirk, Bazare, Sackgassen, Hausformen
  • Spannungsfeld zwischen Altstadt und westlich geprägter City (Neustadt)
  • Funktionsverlust und -wandel der Altstädte am Beispiel von Damaskus, Suburbanisierungsprozesse
  • Gentrifizierungsprozesse und Maßnahmen der Altstadtsanierung
 
Adressaten
Sekundarbereich I (Klasse 7 bis 10), Sekundarbereich II
 
Bezug zu Lehrplänen und Bildungsstandards
Lehrplanschwerpunkte
  • Orient: topographischer Überblick, natur- und kulturräumliche Merkmale, Abgrenzung
  • Grundkenntnisse zu Klima, Vegetation und Wasserhaushalt, landwirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten (Wassermangel, Bewässerungslandwirtschaft, Oasenwirtschaft)
  • orientalische Stadt: Kennzeichen, Merkmale, Strukturen und moderne Entwicklungen
  • traditionelle orientalische Stadt im Wandel: Zusammenhänge, Siedlung und Religion
  • Wandel der traditionellen orientalischen Stadt durch moderne bzw. westliche Einflüsse
  • Landflucht, Verstädterung, Bevölkerungsentwicklung
  • die orientalische Stadt als Spiegel islamischer Kultur
  • Wesensmerkmale und Wandel: Zitadelle, Moscheebezirk, Bazare, Sackgassen, Hausformen
  • Spannungsfeld zwischen Altstadt und westlich geprägter City (Neustadt)
  • Funktionsverlust und -wandel der Altstädte am Beispiel von Damaskus, Suburbanisierungsprozesse
  • Gentrifizierungsprozesse und Maßnahmen der Altstadtsanierung
 
Bildungsstandards
Kompetenzbereich Fachwissen
Die Schülerinnen und Schüler können
  • die Lage des Orients beschreiben und über dessen natur- und kulturräumliche Merkmale, Kennzeichen und Abgrenzung berichten;
  • die Zusammenhänge zwischen Klima, Vegetation und Wasserhaushalt, landwirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten (Wassermangel, Bewässerungslandwirtschaft, Oasenwirtschaft) begreifen;
  • die grundlegenden Wesensmerkmale und Kennzeichen des orientalischen Kulturraumes erklären und diesen Kulturraum gegenüber anderen Kulturräumen abgrenzen;
  • das klassische Modell der orientalischen Stadt erklären und seine Weiterentwicklung zur modernen orientalischen Stadt beschreiben.
Kompetenzbereich Räumliche Orientierung
Die Schülerinnen und Schüler können
  • die topographische Lage von Syrien und Damaskus beschreiben und daraus natur- und kulturräumliche Merkmale ableiten;
  • die Lage des Orients beschreiben und über dessen natur- und kulturräumliche Merkmale, Kennzeichen und Abgrenzung berichten.
Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung/Methoden
Die Schülerinnen und Schüler können
  • geographisch relevante Informationen aus verschiedenen Informationsquellen (Produktion, Internet, Karte, Foto, Satellitenbild, Grafik) strukturieren, Einsichten herausarbeiten und zielorientiert verknüpfen.
Kompetenzbereich Kommunikation
Die Schülerinnen und Schüler können
  • geographisch relevante Informationen fach-, situations- und adressatengerecht organisieren und präsentieren.
Kompetenzbereich Beurteilung/Bewertung
Die Schülerinnen und Schüler können
  • das Spannungsfeld zwischen orientalischer Altstadt und westlich geprägter Neustadt benennen, um die modernen Umwandlungsprozesse und die daraus resultierenden Probleme beurteilen und so
  • die grundlegenden Merkmale und Besonderheiten einer orientalischen Stadt am Beispiel von Damaskus erarbeiten und von anderen Stadttypen unterscheiden;
  • die modernen Entwicklungen einer orientalischen Stadt am Beispiel von Damaskus erfassen und beurteilen;
  • die Problematik der Umwandlungsprozesse in Damaskus bewerten;
 
Vorkenntnisse
Es sind keine speziellen Vorkenntnisse nötig, allerdings sind topographische Grobkenntnisse des nahen Ostens und der Abgrenzung des Orients hilfreich. Sinnvoll ist es ebenfalls, wenn die Merkmale und Besonderheiten des orientalischen Kulturraumes (Islam als staatstragende Religion, Wüsten, Halbwüsten und Steppen als bestimmende Naturlandschaftsformen, arides bzw. halbarides Klima usw.) bereits im Vorfeld thematisiert wurden.
 
Einsatzmöglichkeiten
Diese didaktische FWU-Produktion bietet eine Vielzahl von unterschiedlichen Medien, die in verschiedenen Unterrichtseinheiten eingesetzt werden können.
Die Produktion eignet sich sowohl für einen lehrer- und besonders auch für einen schülerzentrierten Unterricht. Einzelne Teile können als Einstieg, zur Veranschaulichung, zur Vertiefung oder zum selbstständigen Erarbeiten von Fragestellungen eingesetzt werden. Hier zwei Vorschläge zur Verwendung:
  1. Als Sammlung von Karten, Bildern, Grafiken, Filmen, Standbildern aus den Filmen, Texten, themenbezogenen Arbeitsblättern usw., die von der Lehrkraft bei der Vorbereitung und im Unterricht verwendet werden können.
  2. Als Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler selbstständig Sachverhalte erarbeiten zu lassen. Hierzu sollte die Produktion ins Schulnetzwerk gestellt werden, so dass jede Schülerin und jeder Schüler selbstständig darauf zugreifen und damit arbeiten kann. (Der Systembetreuer ist hier beim ersten Mal bestimmt gerne behilflich!) Die Produktion bietet eine Vielzahl von Informationen und Anschauungsmaterial sowie mehrere Arbeitsblätter, die speziell auf die Inhalte der Produktion abgestimmt sind. Dadurch ist sie hervorragend geeignet, um einen projektbezogenen Unterricht zu gestalten.
 
1. Einstieg
1. 1 Der Orient (8 Bilder)
Acht Einstiegsbilder (mit Informationstexten) bieten einen ersten Überblick über den Orient und thematisieren die verschiedenen Aspekte dieses Kulturraumes. Bewusst wurden hier Bilder aus dem gesamten orientalischen Kulturraum gewählt, um ein möglichst breites Spektrum abzudecken.
  • Wüste: Fast alle Länder des Orients sind durch große Wüsten und ausgedehnte Steppen geprägt. Wild zerklüftete Gebirge, Geröll- und Kiesfelder sowie endlose Sanddünen bestimmen das Landschaftsbild. Das Klima ist durch hohe Durchschnittstemperaturen und extreme Temperaturschwankungen gekennzeichnet. Es regnet wenig und sehr unregelmäßig. Dadurch wird der natürliche Lebensraum des Menschen stark eingeschränkt. (Bild: Große Arabische Wüste auf der Arabischen Halbinsel bei Dubai)
  • Nomaden: Die orientalischen Wüsten und Steppen wurden früher von Nomadenstämmen durchwandert. Sie führten ihre Viehherden zu den spärlichen Weideplätzen und seltenen Brunnen. Dabei legten sie oft Tausende von Kilometern zurück. Die Tiere sicherten ihr Überleben in der lebensfeindlichen Umgebung. Sie nutzten sie zum Lastentransport zwischen den Oasen und Städten oder zum Tausch gegen Lebensmittel und andere Waren. Heute werden Transporte durch die Wüsten von Lastwagen übernommen. (Bild: Tuareg in der Sahara)
  • Oase: In steter Konkurrenz zu den Nomaden um Weideland und Wasser befanden sich die Ackerbauern in den Oasen. Trotzdem waren sie auf eine enge Zusammenarbeit und den gegenseitigen Handel angewiesen. Moderne Entwicklungen haben diese Symbiose weitgehend zerstört. (Bild: Oase am Fuß des Atlasgebirges in Marokko)
  • Die orientalische Stadt: Trotz des kargen Lebensraumes sind im Orient die ältesten Städte der Welt entstanden. Die orientalische Stadt ist ein zentraler Ort von oft großer Bedeutung. Wichtigste Einrichtungen sind die Moschee und der Bazar (Suq). Die Bewohner der traditionellen orientalischen Stadt leben von Handel und Handwerk oder von Einnahmen aus Grundbesitz, verliehenem Geld oder aus Wasserrechten. (Bild: Tor zur Altstadt in Fes, Marokko)
  • Moschee: Das Leben im Orient wird stark vom Islam geprägt. Die Lage der Moschee inmitten der Altstadt spiegelt die zentrale Rolle der Religion wider. Fünfmal am Tag ruft der Muezzin zum Gebet – einer der fünf Grundpflichten („Fünf Säulen“) des Islam. Am Freitag wird das Mittagsgebet (Freitagsgebet) in der Gemeinschaft, meist in der Hauptmoschee, verrichtet. Die Moschee ist aber nicht nur Gebetsraum sondern auch ein Versammlungsort. (Bild: Umajaden-Moschee in Damaskus)
  • Bazar (Suq): Der Bazar (auch Basar, Suq oder Souk) ist das traditionelle wirtschaftliche Zentrum der orientalischen Stadt. Er liegt meist in unmittelbarer Nähe der Moschee. Die Lage der Geschäfte und Handwerksbetriebe ist einer strikten Ordnung unterworfen, die sich nach der Bedeutung der jeweiligen Produkte richtet. Je größer die Entfernung zur Moschee ist, desto geringwertiger sind die Waren. (Bild: Bazar in Kairo)
  • Wohnviertel: Die orientalische Stadt wird durch große Hauptverkehrswege gegliedert, die vom Stadtzentrum radial zur Stadtmauer führen. Charakteristisch für die einzelnen Stadtteile sind enge, verwinkelte Gassen und Sackgassen ohne regelmäßigen Grundriss. Diese sind traditionell so breit, dass „zwei beladene Esel aneinander vorbei kommen“. Die Sackgassen spiegeln das Streben nach Schutz der Privatsphäre wider, genauso wie die typischen Innenhofhäuser. (Bild: Blick über die Altstadt von Sanaa, der Hauptstadt des Jemens)
  • Moderne orientalische Stadt: Die modernen Entwicklungen haben auch die orientalischen Städte erfasst. Lastwagen haben Esel und Kamele als Transportmittel verdrängt. Das traditionelle Zentrum, der Bazar, verliert seine Funktion. Für die Mittel- und Oberschicht sind außerhalb der Altstädte neue Wohnquartiere entstanden. In der Vorstadt entwickelt sich eine City nach westlichem Vorbild mit Geschäften, Hotels und Bürogebäuden. Für den Durchgangsverkehr werden breite Straßen angelegt. (Bild: Blick über den Felsendom auf das moderne Jerusalem)
 
1.2 Lage (2 Karten)
Auf einer Weltkugel werden die Lage des Orients und seine ungefähre Abgrenzung gezeigt. Dabei kann auf die Schwierigkeiten und Probleme bei der genauen Abgrenzung des Orients verwiesen werden. Als Abgrenzungsmerkmal dient in der Regel der Anteil der Moslems an der Gesamtbevölkerung. Im Orient liegt dieser in der Regel bei über 90 Prozent. Der heute als „Orient“ bezeichnete Kulturraum erstreckt sich von Nordafrika über die Arabische Halbinsel, den Nahen Osten bis nach Pakistan und Zentralasien. Eine Karte von Syrien erleichtert die Verortung von Damaskus innerhalb Syriens und gibt gleichzeitig einen einfachen topographischen Überblick über Syrien.
 
1.3 Klima (Grafik)
Das Klimadiagramm von Damaskus zeigt Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse exemplarisch für die gesamte Region.
Begleitend zu diesem Menü können folgende Arbeitsblätter verwendet werden:
  • Arbeitsblatt 1: Wo liegt eigentlich der Orient?
  • Arbeitsblatt 2: Was heißt eigentlich „Orient“?
  • Arbeitsblatt 4: Die orientalische Stadt – Quiz
 
2. Damaskus – Eine orientalische Stadt zwischen Tradition und Moderne (Film: 23 min)
Der Film zeigt die typischen Kennzeichen einer orientalischen Stadt: die Moschee im Zentrum, enge, winkelige Gassen, den Bazar mit seiner typischen Struktur. Aber die orientalische Stadt unterliegt einem Umwandlungsprozess. Moderne, westliche Einflüsse haben auch die Städte im Orient erreicht. Starkes Bevölkerungswachstum, Verkehrschaos, Lärm und Entsorgungsprobleme gehören dort heute schon oft zum Alltag. Am Beispiel von Damaskus werden diese Probleme und Prozesse dargestellt, ihre Ursachen genannt und es wird gezeigt, wie Damaskus Lösungen für seine Herausforderungen finden will.
Begleitend zum Film können folgende Arbeitsblätter verwendet werden:
  • Arbeitsblatt 3: Die traditionelle orientalische Stadt
  • Arbeitsblatt 4: Die orientalische Stadt – Quiz
  • Arbeitsblatt 5: Die Altstadt von Damaskus
  • Arbeitsblatt 8: Steckbrief Damaskus
 
3. Kapitel „Die traditionelle orientalische Stadt“
Über dieses Menü können fünf Sequenzen des Films und eine Grafik direkt aufgerufen werden.
Geschichte und Religion (Filmsequenz 5:00 min):
An der Kreuzung wichtiger Handelswege entwickelte sich am Fluss Barada die Stadt Damaskus. Sie zählt zu den ältesten, durchgehend besiedelten Städten der Erde. Seit dem 7. Jahrhundert gehört Syrien und damit auch Damaskus zum Einflussbereich des Islam, der die weitere Entwicklung der Stadt maßgeblich prägte. Heute sind etwa 90 Prozent der Einwohner Muslime.
Die Moschee – Das Zentrum der Stadt (Filmsequenz 2:10 min):
Die Umajaden-Moschee wurde zu Beginn des 8. Jahrhunderts fertig gestellt. Sie zählt zu den heraus- ragenden Werken islamischer Baukunst und bildet das religiöse und geistige Zentrum der Stadt. Von ihrem Minarett aus ruft der Muezzin gläubige Muslime fünfmal am Tag zum Kurzgebet. Daneben ist sie auch öffentlicher Raum und wird von der Bevölkerung gern auch zum Verweilen und Ausruhen genutzt.
Der Bazar / Suq (Filmsequenz 3:10 min):
Gleich neben der Moschee erstreckt sich – wie in vielen orientalischen Städten – der Bazar. Die jeweiligen Branchen haben hier feste Standorte. Ihre Lage folgt einer strikten Ordnung und richtet sich nach der Bedeutung der jeweiligen Waren. Nahe der Moschee werden hochwertige Güter wie Gold und Silber gehandelt. Einfache handwerkliche oder umweltbelastende Produktionsstätten wie Gerbereien oder Färbereien sind am Rand bei der Stadtmauer angesiedelt.
Die Wohnviertel (Filmsequenz 2:40 min):
Wie in vielen orientalischen Städten sind auch in Damaskus die Arbeits- und Wohnviertel der Altstadt voneinander getrennt. Die privaten Wohnviertel sind meist nach Religionszugehörigkeit geordnet. Jedes der Viertel hat ein eigenständiges Subzentrum mit einer kleinen Moschee und einem eigenen Bazar. Charakteristisch für die islamisch-orientalische Stadt sind enge, verwinkelte Sackgassen ohne regelmäßigen Grundriss. Die kleinen Sackgassen mit ihren nach außen abweisend wirkenden Wohnhäusern orientieren sich parzellenartig an den Hauptdurchgangsstraßen.
Stadtmauer, Zitadelle und Friedhöfe (Filmsequenz 1:50 min):
Bis heute sind große Teile der Altstadt von Damaskus von einer ringförmigen Mauer umgeben. Wie in Mitteleuropa diente die Stadtmauer der Verteidigung gegen Angreifer und war über Jahrhunderte die Grenze der Stadt. In die Stadtmauer eingebettet ist die Burg oder Zitadelle von Damaskus. Außerhalb der Stadtmauer der orientalischen Stadt befinden sich die Friedhöfe. Wie die Wohnviertel sind auch diese streng nach Religionen getrennt.
Die Altstadt von Damaskus (Grafik):
Die Grafik zeigt die Altstadt von Damaskus mit ihrem heutigen Grundriss. Mithilfe der Grafik können wesentliche Kennzeichen und Merkmale einer orientalischen Stadt (zentrale Lage von Bazar und Moschee, enges verwinkelten Straßensystem mit vielen Sackgassen usw.) erarbeitet und im Zusammenhang mit der Betrachtung des Films verortet werden. 
Begleitend zu den Filmsequenzen können folgende Arbeitsblätter verwendet werden:
  • Arbeitsblatt 3: Die traditionelle orientalische Stadt
  • Arbeitsblatt 4: Die orientalische Stadt – Quiz
  • Arbeitsblatt 5: Die Altstadt von Damaskus
  • Arbeitsblatt 8: Steckbrief Damaskus
 
4. Kapitel „Die moderne Stadt im Orient“
Über dieses Menü können fünf Sequenzen des Films Damaskus – Eine orientalische Stadt zwischen
Tradition und Moderne“ und vier Grafiken direkt angesteuert werden.
Neue Stadtstrukturen (Filmsequenz 1:50 min):
Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat sich Damaskus stark verändert und es haben sich neue Stadtstrukturen herausgebildet. Neben der traditionellen Altstadt hat sich auch eine moderne Neustadt entwickelt. Neue Geschäftsviertel sind entstanden mit breiten Straßen, Hochhäusern und modernen Cityfunktionen nach westlichem Vorbild. Die alten Suqs spielen heute nur noch eine untergeordnete Rolle.
Verkehr (Filmsequenz 0:50 min):
Damaskus kämpft wie viele Metropolen mit einem hohen Verkehrsaufkommen. Moderne Transportmittel haben Esel und Kamele als Lasttiere längst verdrängt. Aber es wurde bisher versäumt, ein leistungsfähiges öffentliches Personennahverkehrssystem aufzubauen. Zwar wurden breite Durchgangsstraßen außerhalb des Stadtkerns angelegt, aber Staus, Straßenlärm und Smog sind heute in Damaskus an der Tagesordnung.
Versorgung und Entsorgung (Filmsequenz 1:30 min):
Der Fluss Barada war einst die Lebensader der Stadt. Heute ist er kanalisiert und das Wasser ist stark verschmutzt. Darunter leidet auch die Oase Ghouta. Inzwischen stammen viele landwirtschaftliche Produkte für die Versorgung von Damaskus nicht mehr von dort, sondern aus anderen Regionen Syriens. Die Ghouta wird heute vor allem am Wochenende von der Bevölkerung hauptsächlich als Naherholungsgebiet genutzt.
Bevölkerungswachstum (Filmsequenz 1:00 min):
Ein großes Problem für Damaskus stellt das starke Bevölkerungswachstum dar. Aufgrund der hohen Geburtenrate und der Landflucht stieg die Einwohnerzahl von Damaskus in den vergangenen 50 Jahren stark an. Im Jahr 1960 lebten in der syrischen Hauptstadt etwa 530.000 Menschen. Heute sind es bereits über 1,6 Millionen Einwohner – also etwa dreimal so viel. Im Umland leben sogar knapp 4 Millionen Menschen.
Stadtflucht und Altstadtsanierung (Filmsequenz 2:20 min):
Ähnlich wie in westlichen Städten verlassen auch in Damaskus viele Menschen ihre Wohnungen in der Altstadt. Vor allem die reiche Oberschicht und die wohlhabende Mittelschicht ziehen von der Innenstadt in neue moderne Siedlungen außerhalb der Altstadt. Infolgedessen verliert die Altstadt an Bedeutung und verfällt zusehends. Inzwischen versucht die Stadtverwaltung aber diesem Prozess entgegenzusteuern, indem sie große Sanierungsprojekte für die Altstadt ins Leben ruft.
Bevölkerungsentwicklung von Damaskus (Grafik):
Die Grafik visualisiert das starke Bevölkerungswachstum.
Die orientalische Stadt im Wandel (3 Grafiken):
Mithilfe der drei Grafiken werden die Umwandlungsprozesse einer orientalischen Stadt modellhaft dargestellt. Die Grafiken können sowohl zur eigenständigen Erarbeitung dieser Prozesse, als auch zur parallelen Erarbeitung bei der Betrachtung der einzelnen Filmsequenzen eingesetzt werden.
Begleitend zu den Filmsequenzen können folgende Arbeitsblätter verwendet werden:
  • Arbeitsblatt 5: Die Altstadt von Damaskus
  • Arbeitsblatt 6: Das Modell der orientalischen Stadt
  • Arbeitsblatt 7: Die orientalische Stadt im Vergleich
  • Arbeitsblatt 8: Steckbrief Damaskus
 
 
 
Produktionsangaben
 
Die orientalische Stadt - Beispiel Damaskus
 
Produktion
FWU Institut für Film und Bild, 2009
 
Konzept
Manfred Rank, Dr. Gabi Thielmann
 
Authoring und Design
mastering studio münchen GmbH
im Auftrag des FWU Institut für Film und Bild, 2009
 
Bildnachweis
Harald Heckl
Fotolia: Florian Boehm, Jennifer Davenhill, Elysandre (auch Coverbild), Mirek Hejnicki, Roy L., philipus,
Andreas (Coverbild)
iStockphoto: Sean Randall, Živa Kirn
mauritius images: Jose Fuste Raga (Coverbild)
iStockphot.com © Witold Ryka / 11401439
 
Karten und Grafiken
Albert Klaus (Lehrstuhl für Kulturgeographie, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
Eva Mause
 
Arbeitsmaterial
Manfred Rank
 
Begleitheft
Manfred Rank
 
Pädagogische Referenten im FWU
Manfred Rank, Dr. Gabi Thielmann
 
Produktionsangaben zum Film
 
„Damaskus – Eine orientalische Stadt zwischen Tradition und Moderne“
 
Produktion
heckl entertainment and media productions im Auftrag des FWU Institut für Film und Bild
 
Buch und Regie
Harald Heckl
 
Kamera und Schnitt
Harald Heckl, Peter Maier
 
Konzept
Harald Heckl, Dr. Franz Heckl, Prof. Dr. Hans Hopfinger
 
Wissenschaftliche Betreuung
Prof. Dr. Hans Hopfinger
Lehrstuhl für Kulturgeographie, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
 
 
 
Nur Bildstellen/Medienzentren:
öV zulässig
 
© 2009
FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gemeinnützige GmbH Geiselgasteig
Bavariafilmplatz 3
D-82031 Grünwald
Telefon (089) 6497-1
Telefax (089) 6497-240
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