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Amphibien
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Amphibien
 
 
 
Didaktische Hinweise
 
 
Zu unseren einheimischen Amphibien zählen Frösche, Kröten, Unken, Salamander und Molche. Die Filme "Der Grasfrosch" und "Der Alpensalamander" zeigen den Bau und die Lebensweisen eines Frosch- und eines Schwanzlurchs. Sie liegen auch in sequenziellen Fassung vor. Bilder und Grafiken bieten einen didaktischen Zugang zu den Themen "Von der Kaulquappe zum Frosch", "Erdkröten auf Wanderschaft" und "Einheimischer Frosch- und Schwanzlurch".
 
 
 
Kapitel "Der Alpensalamander"
 
 
Sachgebiete
  • Biologie
  • Zoologie / Allgemeine Zoologie / Gestalt und Bau, Fortpflanzung und Entwicklung, Verhalten
  • Wirbeltiere / Lurche
 
 
Adressaten
 
Allgemeinbildende Schule (ab Klasse 5)
 
 
 
Lernziele
 
Lebensraum und Lebensweise des Alpensalamanders kennenlernen; über den Körperbau Bescheid wissen; die Besonderheiten im Bereich Fortpflanzung und Entwicklung erkennen.
 
 
 
Vorkenntnisse
 
Grundlegende Kenntnisse zu Wirbeltieren bzw. Amphibien erleichtern das Verständnis des Films.
 
 
 
Kurzbeschreibung
 
Der Film behandelt in einer monografischen Darstellung Merkmale und Lebensformen des Alpensalamanders in seinem Lebensraum. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Paarungsverhalten, der Geburt und der frühen nachgeburtlichen Jugendentwicklung.
 
 
 
Zum Inhalt
 
Mit einer Alpenlandschaft im Frühling führt der Film in den Lebensraum des Alpensalamanders ein. Blühende Enziane, Frühlingsanemonen und Soldanellen künden den Beginn der warmen Jahreszeit an. An einem milden, regenfeuchten Tag verlässt eine Gruppe von Alpensalamandern ihr Winterversteck unter einem alten Baumstamm. Die meist dämmerungs- und nachtaktiven Tiere verbringen ihre Winterruhe gerne gesellig an einem geeigneten, richtig temperierten Platz.
Während sie durch das Gras über die Steine in ihrem Lebensraum kriechen, erfährt man, dass sie in Höhenlagen zwischen 800 und 3000 Metern leben und eine Körperlänge von bis zu 16 cm erreichen können.
Alpensalamander sind wechselwarme Tiere und gehören zu den Schwanzlurchen. Sie atmen sowohl über einfache Lungen als auch über die Haut. Die Kamera schwenkt nun in Großaufnahme über das Tier und zeigt charakteristische Merkmale auf: An den Flanken verläuft je eine Warzenreihe mit Drüsen, deren Giftsekret gegen Hautkrankheiten und Pilzbefall schützt; das Sekret der großen Drüsenpolster hinter den Augen soll Fressfeinde abwehren; die gut ausgebildeten Gliedmaßen weisen am Fuß 5 Zehen und an der Hand 4 Finger auf; der Schwanz ist im Gegensatz zu dem der Molche drehrund.
Bedächtig nähert sich nun ein Alpensalamander seiner Beute, einem Regenwurm, der als Ganzes verschlungen wird und langsam im Maul des Salamanders verschwindet.
Auch das Merkmal, in dem sich Männchen und Weibchen unterscheiden, wird in Großaufnahme gezeigt; die weibliche Kloake ist kaum erkennbar, die männliche dagegen beulenförmig verdickt. Es folgt sodann das Paarungsspiel. Das Männchen kriecht zunächst auf, dann unter das Weibchen und reibt zur Stimulation seine Kopfoberseite an ihre Kehle. Aus dem Kommentar erfährt man, dass das Männchen schließlich ein Samenpaket unter den Schwanzwurzeln des Weibchens absetzt, welches dieses mit seiner Kloake aktiv aufnimmt. Danach trennen sich die Partner. Die Befruchtung erfolgt innerlich. Der Alpensalamander braucht im Gegensatz zu allen anderen heimischen Amphibien, für seine Embryonal- und Jugendentwicklung keine Gewässer; die Embryonen entwickeln sich im mütterlichen Körper. Nach einer Tragzeit von 2 bis 3 Jahren werden zwei voll entwickelte Junge geboren. Die Geburt, wie in Großaufnahme gezeigt, erfolgt aus der Kloake der Mutter mit dem Schwanz voraus. Die Jungen sind voll bewegungsfähig und kriechen sofort umher. Das zweite Junge kommt oft einige Tage später zur Welt als das Erste und ist zunächst deutlich kleiner als das Erstgeborene. Nach der Geburt kümmert sich die Mutter nicht weiter um ihre Jungen.
Diese müssen sich jetzt in ihrer Umgebung selbst zurechtfinden. Dabei trifft einer der Jungsalamander auf eine Weinbergschnecke, die im Verhältnis zu dem kleinen Lurch übermäßig groß erscheint. Da er sich bedroht fühlt, richtet er sich auf seinen Beinen empor, um größer zu erscheinen und dadurch das fremde Wesen abzuschrecken, ehe er die Vergeblichkeit seines Imponierverhaltens erkennt und davonläuft.
Im nächsten Bild trifft der kleine Salamander auf eine große grüne Raupe. Eigentlich gehören Schmetterlingsraupen zur Beute dieser Schwanzlurche, und er versucht auch, sie zu ergreifen; aber sie ist viel zu groß für ihn. Erst sein größerer, um einige Tage älterer Bruder hat Erfolg und verschlingt die Raupe mit Haut und Haaren. Der Film endet schließlich mit einer herbstlichen Berglandschaft, die den nahenden Winter und damit die Ruheperiode der Schwanzlurche erahnen lässt. Ein letzter Alpensalamander verschwindet unter einem Baumstumpf, wo er an einem sicheren Ort in eine tiefe Winterstarre verfallen wird.
 
 
 
Ergänzende Informationen
 
Das Lebensbild des Alpensalamanders Salamandra atra, wie es im Film vorgeführt wird, stellt eine Schwanzlurchart vor, die durch eine Reihe von Besonderheiten vor allem in ihrer Fortpflanzungsbiologie und ihrem Aktivitätsrhythmus an den extremen Lebensraum des Hochgebirges angepasst ist. Das Verbreitungsgebiet des Alpensalamanders umfasst relativ kompakt den Alpenraum und erstreckt sich dann mit lockeren Verbreitungsinseln südostwärts über die Dinarischen Gebirge bis nach Albanien. Eine auffällige Unterart, Salamandra atra aurorae mit hellgelben bis gelblich-weißen Flecken, wurde in der Provinz Vicenza in den italienischen Alpen entdeckt; alle übrigen Populationen der Art bestehen durchwegs aus völlig schwarz gefärbten Tieren.
Die vertikale Verbreitung erstreckt sich in der Regel über Höhenlagen zwischen 800 und 2800 Metern; gelegentlich wird sie bis auf 450 Meter gesenkt oder bis auf 3000 Meter überschritten. Ihren Lebensraum besiedeln die Alpensalamander je nach Höhenlage in unterschiedlicher Dichte. In den Gebirgslaubwäldern werden lichte Bereiche, Waldränder und Bachufer vorgezogen, oberhalb der Waldgrenze finden sich die kopfstärksten Populationen in den Zwergstrauchheiden und auf den Alpweiden bis an den Rand der Felsflur. Für die bevorzugten Territorien ist ausschlaggebend, dass genügend geeignete Tagesverstecke und ein breites Nahrungsspektrum (z. B. Regenwürmer, kleine Nacktschnecken, Schmetterlingsraupen, Spinnen, Käferlarven) zur Verfügung stehen. Besonders beliebte Verstecke sind hohl liegende Steinplatten, Felsspalten, verlassene Kleinsäugetier-Baue und morsche Baumstümpfe.
Alpensalamander sind meist in der Nacht und in den frühesten Morgenstunden aktiv. Direktes Sonnenlicht wird gemieden. Allerdings kann man ihnen auch tagsüber begegnen, wenn beispielsweise nach längerer Trockenperiode ein warmer Gewitterregen niedergegangen ist.
Die Haut der schwarzen Salamander ist mit zahlreichen Drüsen besetzt, die ein giftig wirkendes Sekret absondern. Sie finden sich gehäuft in den Warzenreihen entlang der Flanken und in den großen, halbmondförmig gebogenen Drüsenpolstern am Kopf hinter den Augen. Das Sekret besteht vor allem aus Samanderin, daneben aber auch aus Samanderon und anderen Alkaloiden. Wenn dieses giftige Sekret in die Blutbahn gelangt, greift es das zentrale Nervensystem an, ruft Lähmungen, Atembeschwerden, Reflexabschwächungen und unregelmäßigen Herzschlag hervor. Da dies aber so gut wie nie vorkommt, wirkt das Sekret lediglich abschreckend gegen Fressfeinde, da es auf Schleimhäuten heftig brennt und ekelerregende schmeckt. Außerdem verhindert es die Ausbreitung von Hautkrankheiten und Pilzbefall.
Da im Gebirge die Voraussetzung zur Paarung nur an wenigen Regentagen im Jahr gegeben ist, bedeutet die Paarungsbereitschaft der Tiere während der gesamten Vegetationsperiode (4-5 Monate in Höhenlagen zwischen 1500 und
2000 Metern) eine Anpassung an die extremen, alpinen Klimabedingungen und eine Sicherstellung der innerartlichen Fortpflanzung. Die weiblichen Alpensalamander sind in der alpinen Höhenstufe nur alle vier, in der subalpinen Stufe nur alle drei Jahre paarungsbereit. Das Paarungsverhalten ist dem des Feuersalamanders ähnlich. Es läuft in 5 unterscheidbaren Phasen ab:
Zuerst verfolgt das Männchen das Weibchen etwa 10 bis 11 Minuten lang. Danach klettert es auf den Rücken des Weibchens und reibt seine Kehle auf ihrem Kopf. Nach einer Weile, das kann bis zu 24 Minuten dauern, steigt das Männchen wieder herunter und schiebt sich unter seine Partnerin, wobei es von unten mit seinen Vorderbeinen diejenigen des Weibchens umklammert und mit seiner Kopfoberseite ihre Kehle kräftig reibt. Schließlich beginnt der männliche Partner mit seiner Schwanzwurzel die weibliche Kloake so lange zu reiben, bis die Umworbene mit Pendelbewegungen ihres Hinterleibs antwortet. Nun setzt er ein Samenpaket (Spermatophore) direkt unter ihre Kloake und biegt seinen Hinterleib um etwa 45 Grad zur Seite. Das Weibchen senkt daraufhin seinen Hinterleib ab und nimmt mit den Kloakenlippen das Samenpaket auf. Danach trennt sich das Paar wieder. Die Befruchtung wie auch die Embryonalentwicklung und die Umwandlung (Metamorphose) erfolgt im mütterlichen Körper. Dadurch ist der Alpensalamander von Gewässern unabhängig und kann mit langen Tragezeiten schlechte Wetterperioden überdauern. Die Trächtigkeitsdauer ist ebenfalls höhenabhängig. In 650 bis 1000 Metern dauert die Tragezeit 2 Jahre (Geburt im Sommer des dritten Trächtigkeitsjahres); in 1400 bis 2000 Metern beträgt die Tragzeit 3 Jahre (Geburt im Sommer des 4. Trächtigkeitsjahres). Pro Weibchen werden 2 Jungsalamander geboren, obwohl sehr viel mehr Eier (28-104) in die Uteri eintreten. Diese nicht zur Befruchtung kommenden Eier nennt man "Embryotropheier", weil sie als Nahrungsdotter der Ernährung des Embryos im Uterus dienen. Wenn allerdings der Dotterbrei aufgezehrt ist, ernährt sich der Embryo von Zellmaterial aus der "Zona trophica", einem eigens dafür vorgesehenen Bereich in der Uteruswand. Auf diese Weise kann auch bei verlängerter Tragezeit die Ernährung des Embryos sichergestellt werden.
Die über den Jahresverlauf verteilte Aktivität ist ebenfalls ein Ergebnis der extremen Bedingungen im Gebirge. In Höhenlagen um 900 Meter erstreckt sich die Aktivitätsperiode über 6 Monate, in 2000 Metern nur noch über 4-5 Monate. Die Winterruhe, die im Frühherbst beginnt, dauert je nach Höhenlage 6 bis 8 Monate, wobei tief in den Untergrund reichende Tagesverstecke (z. B. Felsspalten und Kleinsäugetierbaue) als Winterquartiere genutzt werden.
 
 
 
Zur Verwendung
 
Der Film kann in der Schule vor allem in der Unter- und Mittelstufe eingesetzt werden. Er dient, neben seinem Informationswert, als Anregung zu eigener Beobachtung bei Exkursionen in den Alpen. Im Unterricht kann ihn der Lehrer exemplarisch bei der Besprechung ökologischer Anpassungen (hier: Anpassung an das raue Gebirgsklima), wie auch bei der Darstellung von Fortpflanzungsverhalten, Geburt und Jugendentwicklung der Schwanzlurche verwenden. Die Biologie des Alpensalamanders steht hier als Teilaspekt beispielhaft für die Lebensformen von niederen Wirbeltieren.
 
 
 
 
Kapitel "Der Grasfrosch"
 
 
Sachgebiete
  • Biologie
  • Zoologie / Allgemeine Zoologie / Gestalt und Bau, Fortpflanzung und Entwicklung, Verhalten
  • Wirbeltiere / Lurche
 
 
Adressaten
 
Allgemeinbildende Schule (ab 5)
 
 
 
Lernziele
 
Den Lebensraum, die Lebensweise, den Körperbau und die Fortpflanzung des Grasfrosches kennenlernen; Prinzip und Ablauf der Metamorphose erarbeiten; durch Beobachtung der Lebensweise und des Lebensraumes Schutzmaßnahmen einheimischer Lurche nachvollziehen können und verstehen.
 
 
 
Vorkenntnisse
 
Grundkenntnisse über Körperbau, Fortpflanzung und Entwicklung eines Wirbeltieres.
 
 
 
Kurzbeschreibung
 
Der Film behandelt in einer monografischen Darstellung den Grasfrosch in seinem Lebensraum und erklärt mit einem besonderen Schwerpunkt die Entwicklung der Tiere.
 
 
 
Zum Inhalt
 
Mit den ersten Einstellungen führt uns der Film in den Lebensraum des Grasfrosches (in unserem Beispiel einige Tümpel im Voralpenland). Es ist zeitiges Frühjahr; das Wasser ist noch eisbedeckt, und die Frösche verlassen ihre Winterquartiere. Zunächst werden einige Tiere vorgestellt: gut erkennbar die braune Hautfarbe, bei den Männchen die Daumenschwielen, bei den Weibchen die rotbraune Farbe und der wegen des Laiches wesentlich dickere Körper. Durch das Quaken machen sich die Männchen bemerkbar; die Schallblasen unter der Kehlhaut verstärken die Laute. Sowohl beim Sprung auf dem Land als auch bei der Schwimmbewegung im Wasser sieht der Betrachter, wie zweckmäßig die langen Hinterbeine sind. Bei der Paarung sitzen die Männchen auf und pressen die Daumenschwielen in die Brustseite des Weibchens. Die Paare schwimmen auf der Suche nach einem geeigneten Laichplatz umher. Das Weibchen stößt die Eipakete aus gleichzeitig drückt das Männchen die Samenflüssigkeit über die Eier. Es kommt zur "äußeren Befruchtung". Jetzt löst sich das Männchen, und die Tiere schwimmen in verschiedene Richtungen davon; das Weibchen ist deutlich abgemagert.
Die Gallerthülle der Eipakete quillt auf und bewegt sich gegen die Wasseroberfläche. Mit den folgenden Einstellungen beobachten wir die Entwicklung in einem Ei, d. h. die Bildung der Kaulquappe. Zunächst bewegen sich die Tiere in dem inneren Hohlraum der Gallerthülle, schlüpfen dann aus und strecken sich. An dem charakteristischen Körper mit dem auffallenden Schwanzteil sind die Kiemenbüschel hinter dem Kopf deutlich zu sehen. An Mikroaufnahmen der Kiemen zeigt uns der Film die Blutbewegung (Herzschlag) in den Gefäßen und die in der Flüssigkeit schwimmenden Blutkörperchen, ein Zeichen, dass die Außenhaut von Kiemen und Schwanz auffallend dünn ist. Auch die kleinen Zusammenballungen von Pigmenten sind erkennbar.
Jetzt beginnen die größeren Kaulquappen an Algenhaufen zu fressen. In einer Folge von Makro-Einstellungen werden der Mundbereich mit den Hornleisten, das Auge mit der waagrechten Pupille und der Ruderschwanz dem Betrachter vorgestellt. Nun entwickeln sich die Beinpaare, zunächst die Hinter- und dann die Vorderbeine. Langsam nehmen die Tiere die bekannte Froschgestalt an, wobei der Ruderschwanz allmählich verschwindet. Die Entwicklung ist abgeschlossen.
Die kleinen Frösche verlassen das Wasser. Ein Tier versucht, Insekten zu fangen. Noch ist die Fangbewegung ungerichtet.
Die folgende Sequenz zeigt die Teichlandschaft im Sommer. Im feuchten Uferbereich springt ein Grasfrosch herum. Die Kamera zeigt uns die zwar feuchte aber verhornte Haut, den braunen Schläfenfleck und die fünf Zehen der Hinterbeine mit den Schwimmhäuten. Die Vorderbeine besitzen dagegen nur vier Finger. Am Kopf sind die großen, etwas hervorstehenden Augen, das Trommelfell und die verschließbaren Nasenöffnungen deutlich sichtbar. An der Bewegung des Kehlsackes können wir die Lungenatmung beobachten. Erneut verfolgt der Betrachter die Fortbewegung der Tiere auf dem Lande und im Wasser. In der nächsten Einstellungsfolge demonstriert ein Grasfrosch den Fang und Verzehr eines Regenwurmes und verkriecht sich dann im feuchten Moos.
Als Feind des Grasfrosches erscheint der Weißstorch. Er erkennt die Beute, fängt den Frosch mit der Schnabelspitze und verschlingt ihn. Ein weiterer gefährlicher Feind ist die Ringelnatter. Nur wenn sich der Frosch bewegt, kann sie ihn erkennen. Züngelnd nähert sie sich der Beute. Bevor sie jedoch zustoßen kann, rettet sich der Frosch durch einen weiten Sprung ins Wasser. Jäger und Beute halten sich seit Jahrtausenden im Gleichgewicht. Erst durch uns Menschen ist der Frosch in seiner Existenz gefährdet.
 
 
 
Ergänzende Informationen
 
Der Grasfrosch laicht von allen einheimischen Lurchen am frühesten, bereits ab Ende Februar. Die Frösche überwintern entweder am Grunde der Laichgewässer oder in geschützten Verstecken in einigen Hundert Metern Entfernung. Wenn es die Witterung bedingt, wandern sie dabei sogar über Schneeflächen. Alle Frösche eines Laichraumes geraten fast auf den Tag genau zur gleichen Zeit in Laichstimmung, auch bei noch sehr niedrigen Luft- und Wassertemperaturen. Gewöhnlich suchen sie den Teich auf, in dem sie als Kaulquappen herangewachsen sind. Auch im Wasser selbst sind sie ortstreu. Es handelt sich um flache, stehende Gewässer mit Pflanzenwuchs. Die Männchen sind an den dunklen Brunftschwielen und der leicht bläulichen Färbung zu erkennen. Die Eiablage vollzieht sich bei allen Tieren eines Laichgewässers im Verlauf von wenigen Stunden. Die Gelege schwimmen unmittelbar nebeneinander und werden von den einzelnen Weibchen in wenigen Sekunden ausgestoßen. Das Weibchen nimmt eine "Signalstellung" ein (Kopf angehoben, Rücken nach unten durchgebogen), die das Männchen veranlasst, den Samen auszustoßen und die äußere Befruchtung zu vollziehen.
Die Laichballen enthalten durchschnittlich 2000, bei älteren Weibchen bis zu 4000 Eier. Im Verlauf des ersten Tages quillt der Laich beträchtlich, da die Eiweißhülle eine Menge Wasser aufnehmen kann. Dadurch rücken die Dotter dann soweit auseinander, dass die wärmenden Sonnenstrahlen auch die tiefer liegenden Eier erreichen. Die schwarze Farbe begünstigt die Erwärmung, die Gallerte wirkt wie ein Glashaus. Bis zum Schlüpfen der Quappen dauert es etwa drei Wochen. Während der Entwicklung liegt der Keim in einem kugelförmigen Flüssigkeitsraum, in dem er mithilfe der bewimperten Haut langsam rotiert. Bevor die Larve die Hülle verlässt, hat sich der Kopf deutlich abgesetzt, und in der Halsgegend sind die Kiemenanlagen als Wülste zu erkennen. Ein Schlüpfstoff löst die Eihülle von innen her auf, sodass sich die Larve nach außen bewegen kann. In den folgenden Tagen strecken sich Körper und Schwanz deutlich. Der Dottervorrat im Bauch reicht als Nahrung bis zur vollen Entwicklung der Mundwerkzeuge. Die Eiweißhülle (Gallerte) hat nichts mit der Ernährung der Kaulquappen zu tun.
Aus den wulstigen Anlagen beiderseits des Kopfes sprossen stark verästelte Kiemen. Bei der Betrachtung unter dem Mikroskop ist durch die dünne Außenhaut der Blutstrom in festen Bahnen zu sehen (Aderwände sind im Mikrobild nicht erkennbar). Der Rhythmus des Herzschlages treibt das Blut stoßweise voran. Schon wenige Tage nach der vollen Entfaltung schrumpfen die Kiemen wieder und werden langsam von Körperhaut überwachsen. Dadurch werden die Kiemen "nach innen verlegt"; hier sind sie wesentlich besser geschützt. Bei der Atmung nehmen die Kaulquappen dann das Wasser durch den Mund auf, pressen es in die Kiemenkammer und von dort durch das Atemloch nach außen. Zu der gleichen Zeit, zu der sich die Atmungsorgane verändern, entwickeln sich die Mundwerkzeuge und der Darm. Im Mundbereich fallen die hornigen Kiefer auf. Der Kaulquappenmund wird mit einem weit auseinandergezogenen Papageienschnabel verglichen. Um den Mund stehen dunkle Hornwarzen, die wie eine Raspel wirken.
In diesem Entwicklungsstadium fressen die Tiere alles: Algen, verendete Artgenossen, Gelege anderer Froscharten oder auf dem Wasser schwimmende Insekten. Fortbewegungsorgan ist der Ruderschwanz. Während dieser Entwicklungsphase bilden sich zuerst die Hinterbeine, und dann brechen die Vordergliedmaßen, die in der Kiemenhöhle heranwachsen, durch. Kiemenhöhle und Schwanz beginnen zu schrumpfen. Innerhalb weniger Tage kommt es jetzt zum Abschluss der Verwandlung. Die gesamte Entwicklung dauert, je nach Wassertemperatur, 50 bis 90 Tage. Ausgelöst wird die Metamorphose durch das Hormon der Schilddrüse, das Thyroxin.
Die jungen Frösche, die jetzt durch Lungen und Haut atmen, erscheinen bei uns meist im Juni und Juli massenhaft an den Rändern der Gewässer. Jetzt ändert sich die Lebensweise: Sie leben nachts und im Verborgenen und bewohnen vor allem feuchte Wiesen und Wälder, wobei sie keine großen Ansprüche an höhere Temperaturen stellen. Sie fressen alle Tiere, die sie überwältigen können. Fortpflanzungsfähig sind Grasfrösche frühestens nach drei Jahren. Feinde haben sie viele, am bekanntesten sind Ringelnatter und Weißstorch.
 
 
 
Zur Verwendung
 
Der Film kann im Sekundarbereich I unter verschiedenen Gesichtspunkten verwendet werden:
  • Als Monografie zur Besprechung der bekanntesten Lurchart.
  • Als Beispiel für die Metamorphose, einer besonderen Form der Entwicklung (Ei Larve endgültige Tiergestalt).
  • Das Leben in heimischen Gewässern (auch unter dem Aspekt des Naturschutzes). Hier sollte nicht versäumt werden, auf die Wanderungen und die Gefahr der Schädigung vieler Tiere einzugehen. Frösche sind nützliche Tiere (Insektenvertilger). Wichtig ist es, die Laichgewässer zu erhalten.
  • Als Motivation, die Entwicklung von Lurchen im Frühjahr in der Natur zu beobachten. In seiner Gesamtheit ist der Film so angelegt, dass er dem Lehrer freie Hand für die methodische Gestaltung seines Unterrichts lässt.
 
 
 
 
 
 
Produktionsangaben
 
 
Introbild
Fotolia: © DoraZett - Fotolia.com
 
 
Der Alpensalamander
 
Produktion
Heinz Schmidbauer, Landsham,
im Auftrag des FWU Institut für Film und Bild, Geiselgasteig/München, 1992
 
Begleitinformationen
Dr. Ulrich Gruber
 
Fachberatung
Dr. Ulrich Gruber
 
Pädagogischer Referent im FWU
Ulrich Berner
 
 
 
Der Grasfrosch
 
Produktion
Georg Schimanski, Bichl,
im Auftrag des FWU Institut für Film und Bild, 1989
 
Kamera
Georg Schimanski
Georg Theilacker
 
Schnitt
Charly Fugund
 
Ton
Bodo Rucker
 
Begleitinformationen
Norbert Herrmann
 
Fachberatung
Dr. Ulrich Gruber
Norbert Herrmann
 
Pädagogischer Referent im FWU
Ulrich Berner
 
 
 
Nur Bildstellen/Medienzentren:
öV zulässig
 
FWU Institut für Film und Bild
in Wissenschaft und Unterricht
gemeinnützige GmbH
Geiselgasteig
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